Aus dem 2. Brief des Paulus an seinen geistlichen Sohn Timotheus:

Predige das Wort. steh dazu, es sei zur Zeit oder Unzeit; weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre. Denn ist wird eine Zeit
kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach
ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken.

2. Timotheus 4, Verse 2 und 3

Und dazu passend Worte des EKD Ratsvorsitzenden Bedfort-Strohm:

“Theologie ist nicht dazu da, Verkündigungsaufgaben wahrzunehmen oder missionarische Ziele zu verfolgen. Ihre Aufgabe liegt vielmehr in der an wissenschaftlichen Standards orientierten kritischen Reflexion religiöser
Ideen“.

Und es sind derer viele, denen die Ohren nach solchen “Erkenntnissen”
jucken, denn Bedfort-Strohm versteht es durchaus, Bezüge zum Christentum
herzustellen, die allerdings überhaupt nichts mehr mit dem biblischen Evangelium zu tun haben. Dafür aber den Intellekt des postmodernen Menschen befriedigen.

Dieser kann sich nunmehr leidenschaftlich für die Schwachen und andere soziale Anliegen einsetzen, wobei es nicht darum gehen kann, einen “christlichen Standpunkt” einzunehmen, “weil es den es eigentlich gar nicht
geben kann”.

Denn, so Bedfort Strohm:

„Das Christentum sagt sogar, dass Gott selbst in Jesus Christus Mensch geworden ist. Stärker kann man das humanitäre Erbe, dem wir verpflichtet sind, nicht begründen: Gott selbst begegnet uns in einem Menschen. Genauer: in einem Gekreuzigten“.

Von solchem Wortgeklingel, mit abgehobenen intellektuellen Formulierungen, bei denen nicht erkennbar ist, was eigentlich gemeint ist, dürfen wir uns nicht beeindrucken lassen.

Denn die rettende Botschaft des Evangeliums kommt ohne intellektuell
gefärbter Wortakrobatik aus und ist für jeden, dem der Geist Gottes Herz
und Verstand öffnet, verstehbar. Es waren seinerzeit die Gnostiker, denen
die schlichte Botschaft des Evangeliums nicht ausreichte, weshalb man sie intellektuell überhöhen wollte. Was Paulus entschieden verurteilte.

Es geht einzig und allein um ewiges Leben oder ewigen Tod. Und da geht
es um Sündenerkenntnis, Umkehr vom falschen Weg (Buße), Vergebung der Sünden und Wiedergeburt zu einer neuen Kreatur. Und daraus erwachsen
dann die Glaubensfrüchte.

Jesus Christus, für unsere Sünden gestorben und zu unserer Rechtfertigung
auferstanden, und der einzige Weg zu Gott. Darum geht es! Mit “humanitären Erbe” hat das nichts zu tun, zumal der Humanismus, als widerchristliche Irrlehre, wonach der Mensch von Natur aus gut ist, mit dem Evangelium völlig unvereinbar ist.

Aber nicht alle folgen der Bedfort-Strohm”schen Philosophie. Vom sächsischen evangelischen Landesbischof Rentzing war zu lesen, dass er für Verkündigung und Mission steht, dass entscheidend ist, was die Heilige Schrift sagt und dass an Jesus Christus kein Weg vorbeiführt.

Die Wahrheit bricht sich also immer wieder Bahn.

Jörgen Bauer