Und nun Herr, sieh an ihr Drohen und gibt deinen Knechten, mit allem Freimut
zu reden, dein Wort;

Apostelgeschichte 4, Vers 29

Seit den Zeiten der Apostel hat sich das Wesen der Welt – das Feindschaft
gegen Gott ist – nicht verändert. Mit dem unverfälschten Wort Gottes und der Propagierung seiner unveränderlichen Gebote handelt man sich Probleme ein.
Das sollte nicht verwundern, weil dies dem natürlichen Wesen der Welt
entspricht.

Nicht ohne Grund sind die Christen die Menschengruppe, die weltweit am meisten verfolgt wird. Zwar sind die Gründe von Land zu Land verschieden;
gemeinsam ist allen Gründen, dass sie im Widerspruch zur jeweiligen Staatsdoktrin stehen, und die ist nun mal überall anders.

Kurzum: Das “Problem”, das die Christen machen und “das man mit ihnen hat”, besteht darin, dass sie Gott mehr gehorchen als den Menschen
und damit nur bedingt fügsame und angepasste Untertanen sind.

Auch hierzulande sind bekennende, sich am Wort Gottes orientierende Christen nicht gern gesehen. Sie werden zwar (noch nicht) unmittelbar bedroht, weil es subtilere Methoden, wie das Lächerlich machen, das
“Als dumm und rückständig hinstellen”, gibt – aber wenn das nicht ausreicht, kommt die “überaus beliebte” und wirksame Nazikeule zum Einsatz, mittels derer der unbotmäßige Christ “ruhig gestellt” wird.

In der Apostelgeschichte bittet die Gemeinde Gott darum, dass ER Seine Knechte mit allem Freimut ausstattet, der es ihnen ermöglicht, die Wahrheit des Evangeliums, furchtlos, frei und offen – gewissermaßen “ohne Rücksicht auf Verluste” – zu sagen.

Das wollen auch wir von Gott für unsere Mitchristen und für uns selbst erbitten.

Klar gesagt werden muss, dass Abtreibung Mord am ungeborenen Leben ist.
Dass Homosexualität, Genderismus, Feminismus und dergleichen der
Schöpfungsordnung zuwiderlaufen und nicht propagiert, gelehrt und verherrlicht werden dürfen; dass Islam und Christentum unvereinbar sind
und dass Jesus Christus der einzige Weg zu Gott ist.

Haben wir den Mut, das ganz klar zu sagen oder neigen wir hier eher zur
“Diplomatie”, will heißen wir tasten vorher das Umfeld danach ab, wie weit
wir gehen können?

Hier muss man immer wieder auf sich selbst aufpassen, weil wir allesamt die Neigung zur “Diplomatie” haben. Man möchte nicht anecken oder sich
unbeliebt machen.

Den Mut und Fähigkeit zur klaren Rede, die niemanden verletzt, sondern nachdenklich macht und überzeugt, kann uns nur Gott geben. Mit diesem
Mut ausgestattet, werden wir uns der Sache, die wir zu vertreten haben,
fest und gewiss. Wir haben dann überhaupt keinen Grund uns bedeckt zu halten.

Entsprechendes Auftreten verfehlt dann auch seine Wirkung nicht. Man wird mit mehr Zustimmung, als erwartet, rechnen können. Nur wer unsicher wirkt, wird nicht ernst genommen.

Was dringend notwendig ist, ist der Mut zur Intoleranz! Gegen eine “Toleranz” die im Relativieren und “alles Gutheißen” besteht. Wirkliche Toleranz kommt von “Ertragen” und heißt, etwas zu Dulden, was man selbst nicht bejaht.
Gegen diese Art von Toleranz ist nichts einzuwenden.

Deshalb den Mund auftun und daran denken, dass es nicht unsere Aufgabe
ist, uns beliebt zu machen.

“Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren;
und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes
mit Freimut.” Mit diesem Vers 31 endet der Abschnitt, in dem der Vers der heutigen Betrachtung steht.

Wir wären heute nicht Christen, wenn das Wort damals nicht mit Freimut
geredet und so in alle Welt verbreitet worden wäre.

Jörgen Bauer