Der Glaube ist nicht jedermanns Ding.

2. Thessalonicher 3, Vers 2

Warum der Eine zum Glauben kommt und der Andere nicht, obwohl Gott will,
dass allen Menschen geholfen wird, sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und insoweit alle eingeladen sind, bleibt uns ein Rätsel.

Es ist der Geist Gottes, der nach wie vor in der Welt weht, der die Herzen der Menschen anspricht und zum Nachdenken bringt, wobei der Glaube, der daraus erwachsen kann, ein Geschenk Gottes und nicht machbar ist.

Mancher Glaubensbruder und manche Glaubensschwester meint, dass es an
unserem Willen liegt, ob wir Glauben wollen oder nicht und dass wir doch Jesus nur suchen müssten um IHN zu finden.

Im Wort Gottes finden sich entsprechende Aussagen, wonach derjenige der sucht findet und demjenigen der anklopft aufgetan wird, dass Gott einlädt und keiner kommt und andere Aussagen in dieser Richtung.

Das ist alles richtig.

Aber welchen Grund und welches Motiv sollte jemand haben um zu suchen oder anzuklopfen? Das tut doch nur derjenige, der auf der Suche, zum Beispiel nach dem Sinn des Lebens ist.

Vor dem Anklopfen, Suchen und der Einladung kommt also noch eine andere Phase, in der man das Wirken des Geistes Gottes vermuten kann, durch den die Menschen ihre Mängel und Defizite erkennen und merken, dass sie diese nicht aus eigener Kraft lösen können.

Und das ist das Vorfeld, in welchem die christliche Verkündigung ansetzen muss, damit, mit Hilfe des Heiligen Geistes, der entscheidende Schritt hin zum Glauben vollzogen werden kann.

“Der Glaube ist nicht jedermanns Ding”, heißt es im heutigen Vers.

Es gibt tatsächlich Menschen, die nichts vermissen, und für den Glauben nicht ansprechbar sind. Das habe ich selbst so erlebt.

Interessant und typisch war da mal folgende Antwort:

“Ich respektiere das, wenn andere glauben – aber ich selbst kann damit nichts anfangen, und mir sagt das auch nichts. Der Glaube ist halt auch ein Hobby, so wie es für andere der Fußball ist.”

Glaube als Hobby und Freizeitbeschäftigung, und das war ernst gemeint.

Hier kommen unsere missionarischen Bemühungen an ihre Grenze. Ich weiß
nicht was hier geschehen muss, damit es zu einem Erwachen kommt.

Eine beliebte Antwort ist auch: “Ich habe meinen Glauben, zu was brauche ich die Bibel? Manchmal wird der Glaube auch aus einer Trotzhaltung heraus abgelehnt: “Ich kann (will?) nicht mehr glauben, weil Gott diese oder jenes zugelassen hat.”

Der echte und lebendige Glaube ist in der Tat nicht jedermanns Ding, und
er ist das Geschenk der Wiedergeburt, so wie unser natürliches Leben ein Geschenk ist. Gott schenkt den Glauben und damit das ewige Leben und befähigt uns zum “Glauben können”.

Dafür wollen wir Gott täglich danken und IHN bitten uns im rechten Glauben
zu erhalten und zu bewahren.

Jörgen Bauer