Du stellst meine Füße auf weiten Raum.

Psalm 31, Vers 9

Der Psalm, in dem dieser Vers steht, hat die Überschrift “In Gottes Händen
geborgen”. Der Psalm stammt von König David, der allerlei Bedrängnissen ausgesetzt war. In diesem Psalm wird sehr deutlich bezeugt, dass die Art und Weise wie wir auf Bedrängnisse reagieren, von unserem Glauben abhängt.

David klagt Gott in diesem Psalm den Druck unter dem er steht, der ihm alle Kraft nimmt und eigentlich alle Lebensfreude rauben müsste.

Gleichzeitig wird aber auch Dank für Erhörung, festes Vertrauen auf Gottes Führung und Loben Gottes spürbar, wodurch klar wird, dass es die Verbindung mit dem lebendigen Gott ist, die David am Leben erhält und am Leben festhalten lässt.

Aber es muss nicht so dramatisch zugehen, wie im Leben des Königs David.
Auch das ganz normale Leben kann zur Verzweiflung führen.

Ich las heute über den bekannten und erfolgreichen Schriftsteller Ernest Hemingway, der daran verzweifelte, dass er keinen Sinn im Leben sehen konnte und für den es immer nur nach Nirgendwo ging. Er endete schließlich im Selbstmord.

Er ist kein Einzelfall. Leo Tolstoi endete zwar nicht im Selbstmord, wurde aber auch ständig von Zweifeln ob der Sinnlosigkeit des Lebens geplagt. Und es gibt regelrechte Verkünder der Sinnlosigkeit, die den Menschen auf sich selbst zurückwerfen, indem sie ihm die Sinnfindung überlassen, wie der französische Schriftsteller Jean Paul Sartre.

Das waren jetzt prominente Beispiele, die es mit ihrer intellektuellen Hoffnungslosigkeit zu einer gewissen Berühmtheit gebracht haben – aber es gibt unzählige Einzelschicksale, die einen ebensolchen und oftmals auch
tragischen Verlauf nahmen und immer noch nehmen.

Es ist nun mal so, dass wir uns selbst keinen Sinn geben können, sondern dass der Sinn etwas ist, das außerhalb und unabhängig von uns existiert, und der auch dann erhalten bleibt, wenn es uns selbst nicht mehr gibt. Und das
betrifft nicht nur uns, sondern die gesamte Schöpfung.

Und hier soll uns das Wort Gottes aufzeigen, dass Gott dieser Sinngeber ist.
Es ist Gott und einzig dieser lebendige Gott, der unserem Leben Sinn und
Inhalt und ein großes und herrliches Ziel gibt, für das es sich zu leben und zu kämpfen lohnt. Und deshalb ist eben nicht alles sinnlos und vergeblich.

“Du stellst meine Füße auf weiten Raum” ist eine großartige Aussage, die auf
Ewigkeit und Unendlichkeit weist. Da klingt etwas von grenzenloser Freiheit durch. Gott, der uns nicht beengt und abwürgt, sondern Freiheit gibt, die wir
aber nur dann behalten, wenn wir an seiner Hand bleiben;

Dass wir ohne Gott keine Freiheit haben, sondern in Sklaverei und Finsternis fallen, zeigen die Beispiele der prominenten Schriftsteller, die sich im Netz ihrer eigenen “Genialität” und “philosophischen Schlauheit” verfangen haben.
Es ist so, wie es die Schrift bezeugt: “Die Klugheit der Menschen ist in Gottes Augen Dummheit.” Es ist nun mal auch so, dass ohne Gott alles sinnlos ist.

Daran sollten wir denken und unsere Zeit nicht mit unsinnigen und unfruchtbaren philosophischen Überlegungen verschwenden, sondern der
Weisheit des Wortes Gottes nachspüren, denn was wir hier aufnehmen ist von
unvergänglichem Wert.

Jörgen Bauer