Du erhörst Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir.

Psalm 65, Vers 3

Gott erhört die Gebete seiner Kinder. Was allerdings nicht heißt, dass ER alle
Wünsche erfüllt. Eine Gebetserhörung sieht oftmals ganz anders aus, als wir uns das vorgestellt haben. Mancher betet so, dass er Gott sagt, auf welche
Weise er wirken soll. Das funktioniert nicht.

Im Gebet überlassen wir es Gott, eine Sache so zu lenken, wie sie für uns am besten ist. Deshalb: Nicht mein, sondern dein Wille geschehe.

Gott kann Menschen und Dinge in Seinen Dienst stellen, ohne dass die Betreffenden das Geringste davon ahnen, dass sie mit dem, was sie tun, genau das tun, was Gott will.

Daran sollten wir denken, wenn Dinge geschehen, die wir für unsinnig oder
sinnlos halten. Gott weiß, warum ER es zulässt und für was es am Ende gut ist.

Hierzu eine kleine Geschichte:

Gottesbeweis oder schlichtes, erhörtes Gebet?

F.B. Meyer, ein Bibellehrer, war auf einer Atlantiküberfahrt.

Der Kapitän des Schiffes bat ihn, zu den Passagieren der 1. Klasse zu sprechen. Das tat er, indem er über beantwortetes Gebet sprach.
Unter den Zuhörern war ein Agnostiker, der nicht an Übernatürliches glaubte.
Seine Freunde fragten den Agnostiker: „Was hältst du davon?” Er sagte: „Ich glaube kein Wort davon.”

F.B. Meyer wollte später am Tag auch zu den Passagieren der anderen Klassen sprechen und der Agnostiker entschied sich, dabei zu sein.

Er sagte seinen Freunden: „Ich will hören, was dieser Schwätzer sagt.”
Als er sich bereit macht zu gehen, steckt er sich einige Orangen aus seiner Kabine in die Tasche und sieht auf seinem Weg zur Versammlung eine alte Dame.

Sie schlief auf einem Liegestuhl mit weit geöffneten Handflächen. Er wollte sich einen kleinen Scherz mit ihr erlauben und legte je eine Orange in ihre Hände. Sie wachte nicht auf. Und er kicherte dabei und ging weiter zur Versammlung.

Später an dem Tag sah er die alte Frau eine der Orangen essen. Er ging zu ihr hin und sagte: „Sie scheinen die Orange zu genießen.” Sie sagte: „Das tue ich. Mein Vater ist so gut.”

Er sagte: „Ihr Vater lebt doch sicher nicht mehr.” Sie sagte: „Oh nein, Sie verstehen nicht: Mein himmlischer Vater. Seit wir den Hafen verließen, bin ich seekrank und ich legte mich in den Liegestuhl und betete ‚Vater, bitte sende mir eine Orange’ und schlief ein.”

Sie sagte: „Mein Vater sandte mir nicht nur eine. Er sandte mir zwei.”
Der Agnostiker war sprachlos und gab am Ende sein Herz Christus.

Jörgen Bauer