Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts; Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf.

Epheser 5, Verse 8 und 11

Nach dem “Konsumkalender” beginnt “Ostern” kurz nach Neujahr und “Weihnachten” gleich nach den Sommerferien. Daneben gibt es die schon klassischen Konsumfeste, wie Silvester, Fasching, Vater- und Muttertag. In den letzte Jahren uns Jahrzehnten wurde zusätzlich der 14. Februar als Valentinstag und Halloween für den Konsum erschlossen.

Halloween fällt in die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November. Nach heidnischer Vorstellung ist die Wand zur Welt der Geister in dieser Nacht besonders dünn, weshalb die Seelen der Verstorbenen in Tiergestalt zurückkehren und Unheil anrichten können. Durch “Gegenmittel” wie Feuer oder Masken, versuchte man die Geister zu vertreiben.

Um diesen heidnischen Vorstellungen entgegenzuwirken, hat die Kirche den 1. November zum Tag aller Heiligen (Allerheiligen) und den 2. November zu Allerseelen erklärt. Im evangelischen Bereich fällt der Reformationstag auf den 31. Oktober. Nur wenigen, die sich an Halloween verlustieren, dürften diese Hintergründe bekannt sein.

Genau 6 Monate vorher gibt es die vergleichbare Walpurgisnacht vom 30. April zum 1. Mai, in welcher nach heidnischen Vorstellungen, das “Wilde Heer”, Hexen und Geister, ihr Unwesen treiben.

Trotz seines heidnischen Hintergrundes, wird Halloween als eine Spaß- und Konsumveranstaltung wahrgenommen, wodurch es sich nicht wesentlich von den übrigen “Konsumfestzeiten und -tagen” unterscheidet.

Leider geben sowohl Halloween als auch die Walpurgisnacht Anlass für allerlei, zum Teil groben bis lebensgefährlichen Unfug, was bei Festen mit heidnischen Hintergrund allerdings nicht verwundern sollte. So ist es kein Spaß mehr, wenn z.B. auf der Straße ein Kanaldeckel ausgehoben wird.

Wie soll man solche Dinge beurteilen? Sind sie eher harmlos oder doch bedenklich?

Ich selbst sehe das nicht so eng, muss aber anmerken, dass sich die Mächte der Finsternis eigentlich nicht für Spaß und Klamauk eignen. Dass dies trotzdem geschieht, liegt daran, dass man diese Mächte nicht ernst nimmt, sondern für Phantasieprodukte hält.

Zu heidnischen Zeiten, als Halloween aufkam, das seine Wurzeln in Irland hat, war die Angst vor bösen Geistern sehr massiv und man weiß von Afrika und anderen heidnischen Gegenden, dass die Angst vor bösen Geistern, vor Zauber, Dämonen usw. das Leben der Menschen auf eine für uns unvorstellbare Weise lähmt, hemmt und beeinträchtigt und nicht nur das, sondern auch zu schlimmen Taten treibt.

So las ich in der Zeitschrift GEO, der man sicherlich nicht die Seriosität absprechen kann, dass in Südafrika regelmäßig Menschen verschwinden, die bei irgendwelchen heidnischen Riten geopfert werden. Da der ganze Staat heidnisch infiltriert ist, bestehen keine Chancen gegen solche Machenschaften mit staatlichen Mitteln vorzugehen. Die Beseitigung der Apartheid hat, so gesehen, keine Vorteile gebracht, sondern nur in noch schlimmere Bindungen geführt.

Es ist und war das Licht des Christentums, das die Menschen von den Mächten der Finsternis frei gemacht hat, so frei, dass wir uns, als “moderne Menschen” überhaupt nicht mehr vorstellen können, dass es diese dunklen Mächte, die auch die Bibel bezeugt, tatsächlich gibt.

Überall da, wo das Christentum an öffentlicher Bedeutung verliert, so wie in unserem neuheidnischen Kulturkreis, entsteht nicht etwa ein Vakuum oder ein neutraler Raum, sondern es kommt zu einem Rückfall ins Heidentum, erkennbar an der Zunahme abergläubischer Praktiken, an Esoterik, Naturvergötzung und eben auch Halloween und die Walpurgisnacht als die (bis jetzt noch) “spaßige Seite” dieser Entwicklung.

Kann man als Christ an solchen Veranstaltungen teilnehmen?

Auch wenn man Halloween nicht überbewerten und nicht zu eng sehen sollte, ist doch festzustellen, dass hier, der „Spaß“, an widerlichen und widerwärtigen Dingen in zumindest geschmackloser Weise festgemacht wird. Meinem Verständnis von Spaß und Humor entspricht das nicht. Eher muss das als Anzeichen einer weiter zunehmenden Dekadenz gedeutet werden. Mit der „Geisterbahn“ früherer Zeiten lässt sich das jedenfalls nicht vergleichen.

Im Jahre 1905 verbot der Eigentümer des Brockens, der Fürst von Stolberg-Wernigerode, das „satanische Spektakel“, der Vermählung der Hexen mit dem Satan auf dem Brocken, (Blocksberg) nachdem dieses volksfestähnliche Züge angenommen hatte.

Heute wäre ein solches Verbot nicht mehr möglich. Der Fürst hatte aber ein gesundes Gespür für Dinge, die man besser lässt, und das ist heute leider weitgehend abhanden gekommen, was aber nicht heißt, dass Christen deshalb das gesunde Gespür auch abhanden gekommen sein muss.

Jörgen Bauer