Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr mit guten Taten den unwissenden und
törichten Menschen das Maul stopft – als die Freien und nicht als hättet ihr die
Freiheit zum Deckmantel der Bosheit, sondern als die Knechte Gottes.

1. Petrus 2, Verse 15 und 16

Bei der gestrigen Betrachtung ging es darum, dass es zuallererst auf den rettenden Glauben ankommt, aus dem dann die Werke erwachsen, ohne die
der Glaube tot bliebe.

In den heutigen Versen ist von guten Taten die Rede. Ist das etwa ein
Widerspruch zum gestern Gesagten? Es ist kein Widerspruch. Unerlässlich ist es deshalb die Aussagen der Schrift immer im Gesamtzusammenhang zu sehen.

Wer sich z.B. nur auf die Liebe Gottes konzentriert, und dabei das Gericht Gottes und den Zorn Gottes über die Sünde ausblendet, kommt in eine Schieflage und verkündet am Ende eine Irrlehre vom “lieben Gott, der alles durchgehen lässt”.

Und wenn in den heutigen Versen von guten Werken geschrieben steht,
dann sind es die Werke, die aus der Freiheit erwachsen, die wir durch die
Erlösung durch Jesus Christus haben, womit es um die Werke des Glaubens geht.

Die Aussage von den unwissenden und törichten Menschen, denen das Maul
gestopft werden muss, hört sich so gar nicht nach “toleranter christlicher
Nächstenliebe” an. Was ist mit dieser Aussage gemeint?

Wir können auch hier an die gestrige Betrachtung anschließen.

Es geht um die Menschen, die ihre Lage nicht erkannt haben, weil sie diesseitig
orientiert sind und deshalb die Christen nicht verstehen, sondern sie als “weltfremd”, “gefährlich” usw. ansehen. Dazu gehören auch diejenigen, die
ein innerweltliches “human-gutmenschliches Christentum” vertreten und dabei keine Wegweiser mehr auf Jesus Christus sind.

Dem Unverstand der Ungläubigen soll der Christ mit aus dem Glauben kommenden guten Werken begegnen, an denen erkennbar wird, dass es sich
beim Glauben um keine “weltfremden Spinnereien”, sondern um Taten echter
Nächsten- und Feindesliebe, mit nachhaltiger Wirkung, handelt, wie sie in dieser Art nur aus dem echten Glauben erwachsen können.

Den unwissenden und törichten Menschen soll das Maul dadurch gestopft
werden, dass sie ihre Fehleinschätzungen hinsichtlich der Christen erkennen und umkehren. Das ist der Wille Gottes!

Der Christ wird dabei demütig (Mut zum Dienst) und nicht selbstherrlich und
selbstgerecht auftreten. Das Tun der Christen muss als echt und wahrhaftig erkannt werden. Handeln aus christlicher Freiheit und nicht aus Berechnung
und Taktik, mit dem verdeckten Ziel, Anhänger zu gewinnen und das vielleicht noch unter der Parole, wir sind frei und brauchen es mit dem Wort Gottes nicht so genau zu nehmen.

Jörgen Bauer