Jesus spricht zu ihr:

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben,
auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.

Johannes 11, Verse 25 und 26

Am 01. November ist Allerheiligen. Bei uns in Baden-Württemberg und im
benachbarten Bayern ist Allerheiligen gesetzlicher Feiertag. Und weil der November allgemein als “Totenmonat” gilt, will heißen als Monat, in dem man sich der Verstorbenen erinnert, besuchen wir da immer die Grabstätte von guten Bekannten, die, unweit von unserem Wohnort, in Bayern bestattet wurden.

Wenn ich auf einem Friedhof bin, sehe ich mir immer die Gräber und Grabsteine an, lese die Namen, die Geburts- und Todestage und was sonst noch so geschrieben steht und mache mir da so meine Gedanken über Tod
und Vergänglichkeit und was der eine oder andere wohl für ein Leben gehabt
haben mag.

Im katholischen Bayern ist es dazu üblich, Bilder der Verstorbenen am Grabstein zu befestigen, auch zu Engelchen scheint man eine besondere
Affinität zu haben, dazu Kerzen, die, in kleinen Laternen aus rotem Glas,
auf den Gräbern brennen.

Ein weißer Grabstein, mit dem Bild eines jungen Mannes, der mit 20 Jahren starb, blieb mir besonders in Erinnerung. Dies deshalb weil auf dem Grabstein geschrieben stand:

“Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. – Johannes 11, Vers 25”

Ich kannte natürlich auch diesen jungen Mann nicht, und sein früher Tod war ganz gewiss ein harter Schlag für die Familie.

Aber was für ein herrlicher Spruch auf dem Grabstein! Wie wunderbar und tröstlich ist es, wenn ein solches Wort zeugnishaft auf einem Grabstein steht. Das ist, als wenn das Licht der kommenden Auferstehung auf dem Friedhof erstrahlt. Wenn doch nur mehr solcher Glaubenszeugnisse auf den Grabsteinen zu lesen wären!

Ja, dieser Vers hat mich in besonderer Weise berührt, und ich sagte, ja Herr
Jesus, ich glaube dir, und da können die Gottlosen noch so viel gegen dich polemisieren, und da können ungläubige Pfarrer noch so viel liberalen Schwachsinn verzapfen, und da kann die EKD noch so viele Irrlehren in diesbezüglichen Broschüren verbreiten, und noch so viele gleichgeschlechtliche
Paare trauen, und noch so viele Gemeinsamkeiten mit dem Islam feststellen – ich aber will an dir und deiner Botschaft unbeirrt festhalten, weil nur du allein die Auferstehung und das Leben bist und alles andere gerade noch als Brennmaterial für die Hölle taugt.

Und Jesus bestätigt das, in dem er sein Selbstzeugnis im zweiten Halbsatz (Vers 26) nochmals wiederholt und damit als ganz gewiss unterstreicht, in dem ER sagt: “und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.”

Zu was ein Friedhofbesuch doch alles gut sein kann!

Jörgen Bauer