Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehre umtreiben, denn es ist
ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.

Hebräer 13, Vers 9

Ohne Suchen, Fragen, Anfechtungen und Zweifel kommt niemand zum Glauben. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass es auch anders gehen
könnte. Und auch wer hier durchgedrungen ist und nun fest im Glauben steht, muss aufpassen und wachsam sein, damit er nicht wieder vom rechten Weg abkommt.

Die Pforte ist fürwahr eng und der Weg schmal, der ins Leben führt, und es ist
tatsächlich Gnade, wenn wir im rechten Glauben erhalten werden.

Kürzlich bekam ich mehrere Mails eines “kritischen Bibelkenners”, der mir seine
“Analysen” der biblischen Texte näher bringen wollte und dabei jede Menge von Unzulänglichkeiten, Mängeln, Fehlern und Irrtümern beschrieb, die, aus seiner Sicht, in der Bibel enthalten sind.

In Erinnerung ist mir ein “Widerspruch” geblieben, nämlich der, dass Paulus
in 1. Korinther 15.5 von zwölf Jüngern schreibt, denen Jesus nach seiner
Auferstehung erschienen ist, wo es doch tatsächlich nur elf gewesen sein
können, weil Judas nicht mehr dabei war (in den Evangelien steht von elf Jüngern geschrieben).

So lassen sich eine Unmenge von “Fehlern” finden. Wenn man darauf achtet,
lassen sich solche “Fehler” in jedem normalen Brief und Zeitungsartikel finden,
die uns nur nicht auffallen, weil die Schreiber davon ausgehen können, dass für die Leser vieles vollkommen klar ist, weshalb darauf nicht noch gesondert hingewiesen werden muss.

Dasselbe gilt auch für unsere Aussagen. Wenn wir von einer Sache mehrmals berichten, wird es jedes Mal etwas anders ausfallen. (Was auch “Verhörspezialisten” wissen, die ihre Opfer dadurch schwer in Bedrängnis
bringen können.)

Wir können davon ausgehen, dass auch den Schreibern der Bibel wirkliche Widersprüche aufgefallen wären. Nachdem uns die Texte aber so, wie wir sie haben, überliefert wurden, ist es die Frage, wo wir den Fehler machen,
wenn wir auf “Irrtümer” stoßen.

Daneben sind die Möglichkeiten die Bibel in Zweifel zu ziehen und ihre Aussagen umzudeuten und zu verkürzen grenzenlos.

Und hier bin ich dazu übergegangen mich überhaupt auf keine Diskussionen mehr einzulassen und/oder andere Sichtweisen in Erwägung zu ziehen, und das auch nicht durch “gedankliche Experimente”, nach dem Motto, “könnte es nicht auch so sein, dass….”, weil man dadurch sofort in Zweifel und damit in ein falsches Fahrwasser gerät.

Genau das war und ist ja die bewährte Taktik des Widersacher Gottes, die dieser bereits bei Eva im Paradies erfolgreich anwandte.

Deshalb treu zum Wort Gottes und der biblischen Lehre stehen und davon keinen Fußbreit abweichen, auch wenn es derzeit (noch) als “intellektuell”
gilt alles in Zweifel zu ziehen und sich für die eigene Meinung sofort “zu entschuldigen”, weil “alles relativ” ist und “niemand die Wahrheit gepachtet hat”.

Wenn wir Gott ernsthaft darum bitten, schenkt ER uns die Klarheit Seines Geistes, der uns in alle Wahrheit leitet.

Jörgen Bauer