So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der
Heiligen und Gottes Hausgenossen.

Epheser 2, Vers 19

Das ist eine großartige Aussage! Den regelmäßigen Bibellesern ist sie bekannt.
Aber machen wir uns auch bewusst, was diese Aussage bedeutet, Mitbürger
der Heiligen und Gottes Hausgenossen zu sein?

Das heißt soviel, wie mit Gott unter einem Dach, gewissermaßen in einer
“WG” – Wohngemeinschaft – mit Gott, dem Schöpfer aller Dinge und Herrn der Welt, zu leben. Mit den natürlichen Sinnen ist diese “WG” (noch) nicht erfahrbar. Erfahrbar und zur Gewissheit wird sie im Glauben.

Diese Aussage hat etwas ungemein Tröstliches in sich, denn sie sagt nicht
mehr und auch nicht weniger, als dass wir als bekennende und wiedergeborene Christen bereits jetzt aus der Welt herausgenommen sind und in Gottes Haus und in Sein Reich gehören: Der Christ als ein Bürger zweier Welten.

Die Gewissheit bereits eine “Zweitwohnung” bei Gott, und damit auch dann eine bleibende Heimat zu haben, wenn wir die Irdische verlieren, erhebt uns
– nicht im überheblichen Sinne – über das Weltgeschehen, das wir nun aus einer gewissen Distanz beobachten können, ohne dass es uns allzu sehr erschrecken oder beeinflussen müsste.

Wir sind dann nicht mehr verwundert oder erschrocken, wenn wir täglich
erfahren, dass die Welt zwar Gottes Schöpfung, aber nicht (mehr) der eigentliche Wohnort Gottes ist, wenngleich Gott trotzdem auch in dieser Welt gegenwärtig und wirksam ist.

Als die, aus der Welt Herausgerufenen, haben wir in Gott einen Rückzugsort,
wovon schon die Schreiber des Alten Testaments wussten, wenn von Gott an vielen Stellen, als von einem Zufluchtsort geschrieben steht und von einem
starken Felsen, der sicheren Schutz und einen festen Grund bietet.

Im Neuen Testament wird das vertieft, in dem dargelegt wird, dass wir durch das Heilswerk Jesu Christi, der uns mit Gott versöhnt hat, unmittelbaren Zugang zu Gott haben, der soweit geht, dass wir zu Familienmitgliedern Gottes werden. Näher kann man Gott nicht mehr kommen.

Jemanden in seinem Haus ein Wohnrecht zu geben, gibt es auch unter Menschen nur dann, wenn eine besonders enge Beziehung vorliegt. Jeden lassen wir nicht in unser Haus und in unsere Wohnung, das einen besonders
geschützten Bereich darstellt, der bei uns als “unverletzlich” gilt.

Um wie viel mehr bedeutet es, Gottes Hausgenosse zu sein. Darüber sollen wir jeden Tag froh werden.

Und nicht zu vergessen: Es ist Gottes Ziel und der Sinn des gesamten Evangeliums, dass die ursprüngliche Gemeinschaft zwischen Gottheit und
Menschheit, die durch den Sündenfall verloren ging, wiederherzustellen.

Als Hausgenossen Gottes und Mitbürger der Heiligen dürfen wir deshalb zur
Versöhnung mit Gott einladen, damit Gottes Haus voll wird.

Jörgen Bauer