Er (Jesus) aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

Paulus und Barnabas aber sprachen frei und offen: Euch musste das Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch stoßt und haltet euch selbst nicht für würdig des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden.

Matthäus 15, Vers 24 und Apostelgeschichte 13, Vers 46

Im göttlichen Heilsplan zur Rettung der Menschheit kommt dem Volk Israel eine besondere Rolle zu. Es ist dazu erwählt, die Menschheit zurück zu Gott zu führen.

Den Neuanfang mit der Menschheit hatte Gott mit Abraham gemacht, und in der weiteren Heilsgeschichte wurde in der biblischen Prophetie dann ständig auf den kommenden Messias hingewiesen, der dann in Jesus Christus Wirklichkeit wurde.

Wie wir wissen, haben die Juden – wenn von Juden die Rede ist, sind damit in erster Linie die Pharisäer und Schriftgelehrten gemeint – Jesus Christus als ihren Messias ganz entschieden abgelehnt, so sehr, dass sie am Ende dafür sorgten, dass ER gekreuzigt wurde. Was dann allerding zu unserem Heil diente.

Gläubige Juden lehnen Jesus Christus bis heute ab. Und ein gläubiger Jude steht einem Christen ebenso ablehnend gegenüber, wie ein überzeugter Muslim einem Christen. Es ist zwar nicht opportun so etwas zu sagen, aber auch in Israel gibt es eine Benachteiligung von Christen, ähnlich wie in islamischen Ländern.

Das Wunder ist aber auch hier, dass das Evangelium nicht aufzuhalten ist und sich immer wieder als die stärkere Kraft erweist.

Auch wenn das Volk Israel im Gesamten seinem Auftrag bislang nicht gerecht wurde, hat Gott trotzdem dafür gesorgt, dass seine Absicht, die ER mit dem Volk Israel und der Welt hat, verwirklicht wurde.

Wenn auch nicht das ganze Volk, so hat doch eine kleine Menge von Juden an Jesus als den Messias geglaubt und auf Jesu Missionsbefehl hin, die Frohe Botschaft in aller Welt verbreitet. Gott kann aus kleinen Anfängen etwas Großes werden lassen.

Etwas, was uns nicht nur die Bibel bezeugt, sondern was wir auch aus der weiteren Geschichte und den Erfahrungen wissen, die Menschen bis heute mit Gott machen, wenn sie IHM vertrauen.

Bis heute kommen auch immer wieder bislang gläubige Juden und “Jesusablehner” zum Glauben an Jesus Christus, weil sie in IHM den verheißenen Messias erkennen. Das ist immer wieder ein großes Wunder und ein beeindruckendes Geschehen.

Und so wie ein Muslim mit seiner Familie bricht, wenn er zum Glauben an Jesus Christus kommt, ist es auch bei einem Juden, wenn er zum christlichen Glauben kommt.

Juden, die zum christlichen Glauben gekommen sind, werden als “messianische Juden” bezeichnet. Dies deshalb, weil sie nach wie vor Juden bleiben und damit dem ursprünglichen Volk Gottes angehören.

Auch für Christen ist es ein Grund zur Freude, wenn Juden ihren Messias, erkennen, der ja ganz besonders zu ihnen gekommen ist.

Für Christen ist es eine Freude – nicht aber für die Kirche. Denn seit Jahren wird den messianischen Juden die Teilnahme an den Evangelischen Kirchentagen verweigert. Ebenso ist man gegen eine Mission unter den Juden. Ein Grund ist, dass man den Dialog mit den Juden, die Jesus ablehnen, nicht belasten möchte. Ein anderer der, dass es tatsächlich “Geistliche” gibt, die
tatsächlich behaupten, dass für die die Juden immer noch das Gesetz als Heilsweg gilt.

Kurzum man möchte die Nachfahren der Pharisäer und Schriftgelehrten nicht vor den Kopf stoßen, so wie es Jesus zu seiner Zeit tat. Und damit auch nicht das Schicksal der Apostel und all derer teilen, die wegen ihrem Glauben,
das Jesus, auch für Juden, der einzige Weg zu Gott ist, verfolgt wurden.

Auch daran, dass sich die Spreu vom Weizen scheidet, hat sich seit Jesu Tagen nicht geändert.

Jörgen Bauer