Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was
gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe, denen
die es hören.

Epheser 4, Vers 29

Der zweite Teil des heutigen Verses, ab den Worten, “redet was gut ist…”,
war einmal Teil eines Monatsspruchs, der mir gleich zugesagt hatte. Auf
das zu achten, was man hört und redet, ist ein kluger und ein zu allen Zeiten und an allen Orten guter Rat.

Was für das Reden gilt, gilt auch für das Hören und das Aufnehmen von
Informationen. Und da gilt: “Ist es wahr”, “wem nützt es” und “muss ich, bzw. müssen andere, es wissen”?

Das ist ein guter Filter um unnützen Ballast von sich fern zu halten.

Redet was gut ist:

Das könnte heißen, dass man ohne Schönzureden, das weglässt, was nicht zur Sache tut, und von dem ich, wenn es mich beträfe, auch nicht wollte, dass es weiter verbreitet wird.

Schon mal darüber nachgedacht, wie viel Dinge es im eigenen Leben gibt, von denen wir wollen, dass es nie einer erfährt?

Reden was erbaut:

Für die Medien gilt, dass nur eine schlechte Nachricht eine gute Nachricht ist. Und hier werden wir ständig mit Nachrichten überflutet, die zumeist einen negativen Anstrich haben.

Den Medien hier einen Vorwurf zu machen, wäre zu einfach. Die Medien kommen lediglich den Wünschen des Publikums entgegen, das Gefallen an
schlechten Nachrichten hat. Schlechte Nachrichten verkaufen sich einfach besser, vorausgesetzt, sie betreffen einen nicht selbst.

Erkennbar an den Zuschauermengen, die sich bei Unglücksfällen einfinden, was ein bezeichnendes Licht auf die gefallene, sündige menschliche Natur wirft. An guten Nachrichten, die als langweilig empfunden werden, ist man
weniger interessiert, sofern sie einen, auch hier, nicht selbst betreffen.

Als Christen sollten wir mehr auf die Dinge schauen und von denen berichten, die gelungen sind. Und davon gibt es, auch weiterhin, sehr, sehr viele. Ein einseitiger Blick auf nur negative Dinge, verdirbt nicht nur die gute Laune, sondern führt zu einem einseitigen, pessimistischen und depressiv gefärbten Weltbild. Und gerade das passt überhaupt nicht zu einem Christen, der Mut und Hoffnung vermitteln sollte.

Was notwendig ist:

Das heißt nicht mit Worten zu geizen, nach dem Motto, “nicht geschimpft, ist gelobt genug”, sondern wenn es um eine Sache geht, ohne Umschweife, klar und deutlich, kurz und bündig, sachlich und zielorientiert, aber trotzdem vollständig, das Erforderliche zu sagen.

Wir sind schnell dabei uns zu beschweren und zu beklagen. Aber loben wir auch eine gute Leistung und anerkennen wir, wenn etwas gelungen ist?
Schon mal einen Handwerker oder Dienstleister für gute Arbeit gelobt?

Damit es den Hörern Segen bringt:

Der Begriff “positiv denken” ist etwas schillernd und vieldeutig und zum Teil auch esoterisch belastet, weshalb ich ihn hier mit Vorsicht gebrauchen will.

In einem guten Sinne positiv Denken kann heißen, das Gute an einer Sache
zu sehen. Auch das Schlechteste hat “gute Seiten”, in dem Sinn, dass es
Chancen zu erkennen gilt, die sich aus dem Schlechten ergeben, und das ist
mehr als der bekannte Spruch, wonach das Gute am Schlechten ist, dass es als abschreckendes Beispiel dienen kann.

Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade. Gott sieht demnach mehr als wir. Lassen wir uns hier vom Geist Gottes leiten.

Jörgen Bauer