Es kamen aber zu der Zeit einige, die berichteten ihm von den Galiläern,
deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und Jesus antwortete
und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben,
als alle anderen Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein;
sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen.
Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm von Siloah fiel und
erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle anderen Menschen, die in
Jerusalem wohnen? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen.

Lukas 13, Verse 1 bis 5

Am heutigen Tag wird der Zerstörung Dresdens, am 13. Februar 1945,
gedacht. Ein Geschehen, das seit jeher für die unterschiedlichsten
Sichtweisen herhalten muss und auf vielfältige Weise instrumentalisiert wird. Aber davon will ich mich fernhalten.

Ich habe nach einer Bibelstelle gesucht, die zum 13. Februar passt und bin
dabei auf die obigen Verse gestoßen, zu denen es in der Wuppertaler
Studienbibel eine gute Auslegung gibt.

Es dürfte damals so gewesen sein, dass der römische Prokurator, Pilatus,
massiv gegen galiläische Aufständige vorgegangen ist, diese blutig niedergeschlagen und dabei bis in den Tempel hinein, verfolgt hat

Wie heute, wurde auch damals gefragt, wie Gott das zulassen konnte und
ob und inwieweit das Tun des römischen Prokurators, durch die besondere
Schuld der Galiläer, gerechtfertigt war.

In seiner Erwiderung macht Jesus klar, dass es darum nicht geht. Jesus
leugnet nicht den Zusammenhang zwischen Schuld und Strafe, bestreitet
aber die Annahme, dass jedes Leid eine Vergeltung für ein besonderes
Vergehen ist. Die betroffenen Galiläer waren auch keine größeren Sünder als alle anderen Galiläer.

Was jene Galiläer erlitten, hat nicht Pilatus in seiner Tyrannei getan, sondern
Gott, der durch solche Gerichtsvorspiele warnt. Gleiches gilt auch für den
Einsturz des Turmes von Siloah. Gott ist immer der Handelnde, der Menschen
aus dem irdischen Leben herausrufen kann. Es sind nicht die Menschen, auch
wenn es den Anschein haben könnte.

Wir sollen uns warnen lassen, damit wir nicht in einem unbußfertigen Zustand vor das Angesicht Gottes treten zu müssen. Wenn wir uns nicht bekehren, dann sterben wir in dem gleichen Zustand, wie die Galiläer und diejenigen, auf die der Turm von Siloah fiel.

Am 13. Februar 1945 haben sich die satanischen Mächte ausgetobt, was
Gott, aus welchen Gründen auch immer, zugelassen hat. Und Zehntausende
wurden unvorhergesehen aus dem Leben gerissen. Was uns betrifft, haben
wir keine Gewissheiten in der Hand. Deshalb sollen wir unser Leben allezeit in
der Gemeinschaft mit Gott leben und des Rufs aus dieser Welt gewärtig sein.

Jörgen Bauer