Und alles Heer des Himmels wird dahinschwinden, und der Himmel wird
zusammengerollt werden wie eine Buchrolle, und all sein Heer wird
dahinwelken, wie ein Blatt verwelkt am Weinstock und wie ein dürres Blatt am
Feigenbaum.

Jesaja 34, Vers 4

Was man unter dem Urknall versteht, dürfte allgemein bekannt sein. Der Theorie nach gab es einen Anfang, an dem Raum, Zeit, Energie und Materie,
schlagartig ins Dasein getreten sind. Ein Vorher und Außerhalb gibt es, der
Theorie nach, nicht. Die Theorie hat etwas für sich. Sie widerspricht jedenfalls nicht der biblischen Aussage, wonach Gott alle Dinge aus dem Nichts gerufen hat.

Seit dem “Urknall”, ein etwas unglücklicher und irreführender Begriff, dehnt sich der Kosmos erkennbar aus. Dabei ist es nicht so, wie bei einer Explosion, wo die Bruchstücke allmählich langsamer werden, sondern gerade andersherum, die Geschwindigkeit nimmt zu.

Aus der Geschwindigkeit kann man auf einen Punkt zurückrechnen, an dem alles seinen Anfang nahm. Jetzt ist die Frage, ob das, mit der Ausdehnung, für alle Zeiten so weitergeht, und da ist man neuerdings auf den “Endknall” gekommen.

An sich wird der Kosmos von der Schwerkraft zusammengehalten. Die im
Kosmos beobachtbaren Massen reichen aber nicht aus, um den Zusammenhalt
von Galaxien und sonstigen kosmischen Systemen zu erklären.

Deshalb kam auf die dunklen Masse und die dunklen Energie, einem
unsichtbaren Etwas, das die fehlende Masse ausgleicht.

Diese unsichtbaren und bislang nicht nachweisbaren Kräfte sollen nun auch eine der Schwerkraft entgegengesetzte Kraftwirkung haben, die den Kosmos,
mitsamt den in diesen eingebetteten Galaxien, Himmelkörper, Materie und Materieteilchen, in einem Auflösungsprozess, immer weiter auseinandertreibt,
weshalb am Ende eine solche Verdünnung eintritt, die Wechselwirkungen zwischen den Teilchen unmöglich machen, weshalb nichts mehr vorhanden ist, was sich zu neuen Gebilden verbinden könnte. Das ist dann der “Endknall”.

Allerdings, so Theorie, sind es bis dahin noch 50 Milliarden Jahre.

Auch wenn es hier um eine Theorie geht, die sicher bald durch eine andere abgelöst wird, ist mir dazu doch sofort der obige Vers eingefallen. Wenn die Schöpfung einen Anfang hatte und auf Vergänglichkeit programmiert ist, dann wird sie, nach biblischem Zeugnis, auch einmal ein Ende haben.

Man erkennt hieran, wie sinnvoll das biblische Zeugnis ist, wonach sich Gott außerhalb der Schöpfung befindet. Alle esoterischen Lehren und alle religiösen Vorstellungen, die von einer Urkraft, kosmischen Kraft und ähnlichem ausgehen, kommen hier an ihre Grenze, weil sich diese Götzen, mit dem Endknall, ebenso in Nichts auflösen müssen.

Salomo sagt deshalb bei der Einweihung des ersten Tempels in Jerusalem zu Recht: “Aller Himmel, Himmel können dich nicht fassen.” Modern gesagt:
“Aller Kosmosse, Kosmos können dich nicht fassen.”

Derzeit versucht man neuerlich, sich die Funktion des Gehirns zu erklären. Dabei wird eine unüberbrückbare Barriere übersehen, nämlich die, dass der Mensch das Denken nicht erfunden hat, weshalb er bei seinen Beobachtungen immer in seinem Denken befangen bleibt. Dass sich das Gehirn selbst erforscht und erkennt, ist aus den prinzipiell gleichen Gründen unmöglich, wegen derer es auch nicht möglich ist, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.

Wir werden auch nie den Kosmos ergründen und den dahintersteckenden genialen Gedanken des Schöpfers erkennen und durchschauen können. Im angelsächsischen Raum war deshalb schon zu hören, dass sich die ganze Forschung überhaupt nicht mehr lohnt.

Denn wenn mit jeder Antwort gleichzeitig immer wieder neue Fragen auftauchen, und das in unendlicher Fülle, ist es ausgeschlossen, die letzten und eigentlichen Ursachen für den Kosmos, in dem wir leben zu erkennen und zu ergründen.

Trotzdem macht das weitere Forschen Sinn, sofern es nicht dazu dient,
Gott zu leugnen, “weil man selbst klug und schlau ist und es nur eine Frage der Zeit ist, bis man alles weiß”.

Das Forschen soll dazu dienen die Herrlichkeit und Allmacht Gottes zu erkennen, damit wir uns daran erfreuen und erbauen können, wie es so auch dem biblischen Zeugnis entspricht.

Im übrigen tun wir gut daran, unsere Begrenztheit zu erkennen und alles Weitere in Gottes Hand zu legen und dort zu belassen.

Im übrigen dürfen Theorien, und nichts anderes haben wir in allen Bereichen
der Forschung und Erkenntnis, nie für die eigentliche Wirklichkeit gehalten
werden, weil sie lediglich Modelle eine letztlich nicht erforschbaren Wirklichkeit
sein können.

Jörgen Bauer