Denn die Leiter dieses Volkes sind Verführer, und die sich leiten lassen sind
verloren.
Jesaja, 9, Vers 15

So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
Matthäus 22, Vers 21

An den beiden Versen, die aus völlig unterschiedlichen Zeiten stammen, erkennt man einen bis heute vorhandenen Grundkonflikt. Da sind auf der
einen Seite die Regierenden, die nicht in Gottes Wegen gehen, sondern
gegen Gottes Gebote handeln und auf der anderen Seite das Volk, das ein
gottloses System unterhalten muss.

Zu Jesu Zeiten waren es die heidnischen Römer, die als Besatzungsmacht über Israel herrschten und denen man Steuern zahlen musste, was man nur ungern tat.

Heute haben wir aufgeblähte Selbstbedienungsparlamente mit angepassten
Parlamentariern, die Dinge abnicken, die sie selbst nicht durchschauen und aufgrund derer jede Menge Steuern zu zahlen sind, von denen man nicht genau weiß in welchen Kanälen sie verschwinden.

Die Frage, die damals, wenn auch in hinterhältiger Absicht, an Jesus gestellt wurde, ist heute noch genauso aktuell wie damals:

Dürfen wir an einen Staat, der Gottes Gebote missachtet und Irrlehren fördert,
Steuern zahlen?

Und heute, wie damals, wäre jede Antwort falsch.

Zum einen dürfen wir gottloses Wesen nicht fördern und zum anderen ist der Staat Teil der göttlichen Schöpfungsordnung, uns zugut, wobei die Regierenden ihre Macht von Gott haben – und Gott einmal darüber Rechenschaft geben müssen – auch wenn ihnen das nicht immer bewusst ist.

Jesus hat die Antwort auf die ihm gestellte Fangfrage deshalb auf eine ganz andere Ebene gehoben. Heute würde ER vielleicht sagen: “Zeigt mir einen Geldschein, und was seht ihr darauf?” Antwort: “Die Euroflagge und das Eurozeichen.” Darauf würde Jesus sagen: “So gebt Brüssel und der EZB was dieser gehört und Gott, was Gott gehört.

Und das wäre eine gute Antwort, auch wenn sie uns nicht unbedingt gefallen würde – denn schließlich geht es ja um “MEIN Geld”!

Aber wenn man es recht bedenkt: Als Christen sind wir “drinnen” und gehören zu Gott und in sein Reich. Und “draußen” ist die Welt, mit ihrem Herrn Mammon, dem wir nicht dienen sollen. Uns muss es also auf etwas anderes, Besseres, ankommen, als auf “MEIN Geld”.

An erster Stelle sollte deshalb unser Glaube und unsere Gemeinschaft mit Gott und unserem Herrn Jesus Christus stehen, der uns auch in finanziellen Dingen
leiten sollte.

Aber kann das heißen sich aus der Welt zu verabschieden und blindlings zu löhnen? Das ganz gewiss nicht! Gott ist kein “weltfremder” Gott. Es ist Gottes Wille, dass es auch in der von IHM abgewandten Welt gerecht zugeht. Gott, der Seine Sonne über Gerechte und Ungerechte aufgehen lässt, will dass auch die Gottlosen in guten Verhältnissen leben.

Wenn man in der Bibel liest, erkennt man, dass sich Gott durchaus für Politik interessiert. Die Propheten des Alten Testaments taten nicht anderes als sich für die gesellschaftlichen Verhältnisse zu interessieren.

Auch wir Christen dürfen das, und die Einnahmen- und die Ausgabenpolitik
kritisch hinterfragen, Missstände beim Namen nennen und auf Abhilfe
drängen.

Jörgen Bauer