Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft.

1. Korinther 1, Vers 18

Am Kreuz Christi scheiden sich seit eh und je die Geister. Für die einen der größte Unsinn – eben eine Torheit – und für die anderen eine Gotteskraft
zum Leben und seligen Sterben.

Die Sünde steht unter dem glühenden Zorn Gottes, der die Kehrseite Seiner
glühenden Liebe ist. Gottes absolute Gerechtigkeit und Heiligkeit verlangt eine Sühne für die Sündenschuld. Das hat nichts mit Rache zu tun, sondern ist Teil der göttlichen Heilsökonomie, die sich unserem Begreifen entzieht.

Nichts kann ungeschehen gemacht werden. Gott nimmt den Menschen und die Sünde, die ein Anschlag auf Gottes gute Schöpfungsordnungen sind und schweren, für uns unvorstellbaren Schaden anrichten, ernst. Der Sündenschaden muss ausgeglichen werden. Darum geht es.

Das Gute ist, dass wir nicht selbst für den Schaden aufkommen müssen, was
wir nie könnten, sondern dass Jesus Christus für uns den Schaden bezahlt
hat und wir frei ausgehen, wenn wir das im Glauben für uns annehmen und gelten lassen.

Wer das Kreuz Christi für sich ablehnt, weil er meint, dass Jesus für ihn nicht hätte zu sterben brauchen, wird bis in alle Ewigkeit an den Folgen seiner Sünde zu tragen haben, die wir aus eigener Kraft nicht wegnehmen können.

Dass das aber nicht so sein muss, sondern wir, ohne Gegenleistung in den
Himmel kommen können, das ist die frohmachende Botschaft vom Kreuz Christi. Und wem bewusst wurde, dass ihn nichts mehr von Gott trennt, der
lebt leichter und fröhlicher.

Obwohl die Aussagen der Bibel in dieser Hinsicht völlig klar und eindeutig und eine durchgehende Linie klar erkennbar ist, wird von theologischer Seite doch
ständig an der eindeutigen biblischen Botschaft herumgedeutelt, was so viel
heißt, dass man Gott, Sein Wort und Sein Rettungsangebot nicht ernst nimmt und deshalb auf der Seite der Verlorenen steht.

In akademisch gehobener Wortakrobatik werden dann andere Deutungen
für das Leiden und Sterben Jesu kreiert.

Hier die Ansicht eines evangelischen Kirchenfunktionärs. Ich meide den Begriff Bischof = Hirte, weil ein Hirte seine Herde zum zwischen Wasser und nicht zum
Schmutzwasser einer Irrlehre führt.

Hier der Text:

“Doch der Trennung von Kirche als heilem Sakralraum und der Welt als Raum möglicher Gewalt steht nach Schads Worten die Weltlichkeit des christlichen Gottes entgegen. Denn diese Trennung brächte eine Entsolidarisierung der Kirche mit den Opfern von Gewalt in der Welt mit sich. „Ohne Kreuz wäre die Kirche ein exklusiver Raum für heiles Leben.“ Aber die Schreie der Opfer von Gewalt reichten bis in die Kirche hinein. Und gerade am Kreuz gehe Gott selbst solidarisch in die Mitte menschlicher Gewalt und menschlichen Unheils ein, ohnmächtig und schutzlos.”

Anmerkung: Das hört sich recht fromm an und mag ein Nebenaspekt des
Leidens und Sterbens Christi sein – ist aber nicht die eigentliche Hauptsache.

Und hier eine Sicht von katholischer Seite:

“Heil und Gottesnähe entstehen nicht durch Jesu Leiden. Sein Tod ist kein kultisches Opfer, nach dessen Logik man durch die tötende Hingabe des Opfers zu Gott kommt. Erlösung geschieht nicht durch das, was Jesus getan hat, sein Werk, sondern durch das, was er ist, seine Person. Dieses Erlösungsgeschehen hat mit der ganzen Lebensweise und Existenz des Jesus von Nazaret eine verbindliche, verdichtete Dramatik erfahren – eine Gottesdramatik, aus der Gott selbst nicht herauskommt, auch heute nicht. Da die Welt ihre Erlösungsbedürftigkeit jedoch nicht verloren hat, glauben, hoffen, beten Christen bis heute, dass der Messias – dass Christus – da ist und wirkt und Erlösung immer mehr geschehen lässt.”

Anmerkung: Auch hier ein “geschraubtes frommes Geschwurbel”, das an der Heilsbotschaft des Evangeliums vorbeigeht. Hier geht es um Jesus als Vorbild
und Gutmenschen, dem zu folgen, Erlösung bewirkt, was eine glatte Irreführung ist.

Deshalb wollen wir an der schlichten und einfachen Botschaft des Evangeliums
festhalten: “Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns
gestorben ist, als wir noch Sünder waren”…welcher ist um unserer Sünde willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt, (Römer 4, Verse 8 und 25).

Die Frohe Botschaft:

Die Sündenschuld ist bezahlt, und wir sind gerecht gesprochen.

Jörgen Bauer