Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden.
Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich; so ist auch euer Glaube vergeblich.
Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter
allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.

1. Korinther 15, Verse 13-14 und 19-20

Streng genommen war das gegen die Dienstvorschrift. Aber ich habe mich nicht immer so streng an diese gehalten, und so fragte ich um die Osterzeit,
ganz spontan, einen Griechen, der zu mir auf die Krankenkasse kam, ob er glaube, dass Jesus Christus tatsächlich von den Toten auferstanden ist.

Der Grieche bejahte das sofort: “Selbstverständlich sei Jesus Christus von den Toten auferstanden”, und er erzählte dann von Griechenland, wo Ostern das
größte Fest ist, an dem die ganze Familie zusammenkommt, so wie bei uns zu
Weihnachten.

Und tatsächlich: Ostern ist das größte Fest der Christenheit, weil mit Jesus
Christus, als dem Erstling, Gottes Neuschöpfung begann. Ein Grund warum auch der Sonntag der Feiertag der Christen ist.

Anders die Frau eines Pfarrers, von der zu lesen war, dass ihr Mann mit Ostern immer die größten Probleme hat, weil er nicht weiß, was er den Kirchenbesuchern sagen soll, wo er doch nicht glaubt, dass das Grab leer
gewesen ist. Die Gegenfrage wäre hier: “Warum ist er dann überhaupt Pfarrer geworden?”

Die Diskussion darüber, ob das Grab leer oder nicht leer war, Christus tatsächlich auferstanden ist oder nicht, scheint es von Anfang an gegeben zu
haben. Anders sind die Aussagen des Paulus im 1. Korintherbrief nicht zu
erklären.

Paulus macht klar, dass ohne die leibhaftige Auferstehung Christi der ganze
christliche Glaube eine Nullnummer wäre. Im Evangelischen Gemeindeblatt
für Württemberg wurde vor Jahren auch mal darüber diskutiert, ob das Grab nun leer oder nicht leer war, wo beide Seiten ihren Standpunkt darlegen
konnten.

Am Ende kam es zu keinem Ergebnis. Man könne das ja so oder auch anders sehen. Die Antwort des Paulus auf diese merkwürdige Haltung lesen wir in
Vers 19:

Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter
allen Menschen.

Das heißt, dass uns eine christliche Religion mit einem Jesus der gestorben und tot geblieben ist und dessen Auferstehung so zu verstehen ist, dass
seine Lehren nicht untergegangen sind, das Papier nicht wert sind, auf dem diese Lehren stehen.

Die leibhaftige Auferstehung Christi, in einer unsterblichen Leiblichkeit, gehört
im Übrigen zu den am besten bezeugten Ereignissen im Neuen Testament, die
selbst einem römischen Geschichtsschreiber nicht unbekannt geblieben sind.

Natürlich lässt sich die Auferstehung Christi “wissenschaftlich” nicht erklären. Das gilt allerdings auch für die Schöpfung Gottes, unseren Kosmos. dessen Herkunft und Eigenschaften sich ebenfalls nicht erklären lassen. Auch das
Modell der Urknalltheorie kann das nicht.

Eindringlich zu warnen ist vor der überaus naiven Vorstellung, dass alle Dinge so beschaffen sein müssten, dass man sie “wissenschaftlich” erklären kann.

Es hat sich längst gezeigt, dass wir von der eigentlichen Wirklichkeit der Welt, in der wir leben, unendlich weit entfernt sind und nie wissen werden, wie diese
wirklich aussieht und dass bereits die physikalischen Gegebenheiten. welche die Welt im Innersten zusammenhalten, für unser Begreifen, unlogisch, unsinnig und irrational sind und sich vieles der Erforschung ganz einfach entzieht, weil es sich durchs Beobachten verändert.

Komme mir also niemand mit dem Argument, dass eine Auferstehung von den Toten “wissenschaftlich unmöglich” sei. Für Gott gibt es kein “unmöglich”.

Jörgen Bauer