Wenn ich sehe, die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die
du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des
Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger
gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Da hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk.

Psalm 8, Verse 4 bis 7

In einem Schaufenster, bei uns in der Stadt, wurde einmal der Weltraum thematisiert, was mir in Erinnerung geblieben ist. Zu sehen war das Foto
einer Sandwüstenlandschaft, mit dem Hinweis, dass es mehr Sterne gibt,
als Sandkörner in dieser Wüste.

Modellhaft dargestellt wurde auch die Sonne, im Verhältnis zu anderen Sternen. Die Sonne ist ja schon ziemlich groß. Die Erde mitsamt der Mondbahn würden, nebeneinanderstellt, zweimal in die Sonne passen.

Die Sonne wird in dem Schaufenstermodell allerdings nur in der Größe eines
Stecknadelkopfes dargestellt. Im Vergleich dazu dann Sterne in Erbsen- Tennisball und Fußballgröße, bis zu solchen, deren Größe nur angedeutet werden kann, weil sie sonst überhaupt nicht mehr ins Schaufenster passen würden.

Dabei ist der Kosmos so grenzenlos groß (grenzenlos ist nicht gleich unendlich), dass auch die größten Giganten unserem Auge nur als schwache Lichtpünktchen erscheinen, wobei die Abstände zwischen den Sternen so groß sind, dass Sterne, trotz ihrer Menge, ausgesprochenen Seltenheitswert haben.
(So wie die Oberfläche einer Kugel grenzenlos, aber nicht unendlich ist,
stellt man sich auch den Weltraum vor, der in eine, für uns unvorstellbare,
vierte Dimension zurückläuft.)

Im Mikrokosmos ist es ganz ähnlich, nur umgekehrt. Wäre ein Apfel so groß wie die Erdkugel, dann wäre ein Atom im dazu Verhältnis so groß, wie ein Apfel. Und wäre ein Atom so groß wie die Erdkugel, dann hätte ein Quark, im Verhältnis dazu, die Größe eines Baumes.

Die Abstände innerhalb der Elementarteilchen sind vergleichbar mit den Entfernungen der Sterne untereinander, weshalb die scheinbar so feste Materie, die durch die Starke und Schwache Wechselwirkung zusammengehalten wird, zu 99,999% aus Nichts besteht.

(Obwohl das mit dem “Nichts” so eine Sache ist, denn der leere Weltraum
ist angefüllt mit Schwerkraftfeldern und Strahlung.)

Erst im Neutronenstern ist die Materie so dicht gepackt, dass ein Würfel Millionen von Tonnen wiegt, wobei das “Schwarze Loch” noch eine weitere unendliche Steigerung ist.

Der Kosmos, in dem das Kleinste und das Größte zusammenwirken, bleibt für uns unvorstellbar. Das eigentliche und wahre Wesen Dinge, bleibt uns ebenso, wie das dem Kosmos zugrunde liegende Konzept, verborgen. Erfährt man dann noch von den für unser Verstehen völlig irrationalen Folgerungen, die sich aus der speziellen Relativitätstheorie und der Quantenmechanik ergeben, wird es vollends unbegreiflich.

Und was Leben, Geist und Bewusstsein sind, wissen wir schon gar nicht.

Kein Wunder. dass Atheisten und Nihilisten hier verzagen und den Menschen als völlig bedeutungslos und “sinnloses Zufallsprodukt” einordnen, als “Streuner und Vagabund am Rande des Kosmos, nach dem kein Hahn kräht, weshalb es völlig egal ist, was er tut oder lässt, und wenn er verschwindet, dann juckt das den Kosmos überhaupt nicht.”

Dabei ist nicht nur die Erde ein wunderbarer Planet, auf dem unendlich viele Systeme so exakt zusammenwirken, dass er wie für die Menschen gemacht ist, sondern der gesamte Kosmos ist so abgestimmt, als wenn er für uns gemacht wäre.

Die vier Grundkräfte der Natur, Schwerkraft, Elektromagnetismus, Starke und Schwache Wechselwirkung, sind bis zu einem Billionstel aufeinander abgestimmt. Die geringste Abweichung und Leben wäre nicht möglich. Aber einen verstockten Gottesleugner bringt auch das nicht zum Nachdenken. Er bleibt dabei: Alles nur Zufall, wozu er sich die unsinnigsten, an den Haaren herbeigezogenen “Begründungen” einfallen lässt.

Wie gut, tröstlich und wunderbar, dass Gott uns hier eine andere und völlig gegensätzliche Perspektive auftut. Dem Kosmos, als Schöpfung Gottes, mag das Schicksal der Menschen zwar egal sein, nicht aber Gott.

Und auch das ist unbegreiflich. Der große Gott, liebt uns, will mit uns sprechen und interessiert sich für jeden Einzelnen von uns, möchte dass einmal jeder in
Seine, für uns unsichtbare Wirklichkeit gelangt, die als Himmel bezeichnet wird. Dazu schenkt ER uns, wenn wir an IHN und Sein Wort glauben, das ewige Leben, das schon hier beginnt.

Aber nicht nur das. Gott hat den Menschen auch zum Herrn über Seine
Schöpfung gemacht, wobei anzumerken ist, dass die Aussagen, vor allem
in den heutigen Versen 5 – 7, in Hebräer 2, 6ff. auf Jesus Christus bezogen wird, zu dem das auch besser passen würde.

Ich glaube aber, dass uns Gott den Verstand und unseren Forscherdrang auch dazu gegeben hat, dass wir die Wunder Seiner Schöpfung ein Stückweit erkennen, um dadurch zum Staunen, zur Bewunderung, zur Anbetung Gottes und zu der Erkenntnis zu kommen, dass wir uns einem allmächtigen Gott, der solche Wunder schafft und fortlaufend erhält, der uns liebt und für uns da sein will, bedenkenlos anvertrauen können.

Jörgen Bauer