Lasst euch nicht verführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.

1. Korinther 15, Vers 33

Bekannt ist das Sprichwort: “Zeige mir deine Freunde, und ich sage dir, wer du
bist.” In dieser Aussage steckt sehr viel Wahrheit, die durch die Spruchweisheit, “gleich und gleich gesellt sich gern”, bestätigt wird.

Im Abschnitt, in dem der heutige Vers steht, geht es um Leute, die nach dem
Motto, “lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot”, handeln,
also um Ungläubige, von denen sich der Christ nicht zum Glaubensabfall verführen lassen soll.

Für Christen gilt deshalb, dass sie nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen
ziehen und sich nicht der Welt gleich stellen. Damit ist gemeint, keine
gemeinsame Sache mit denen zu machen, die Gottes Gebote und seine
Schöpfungsordnungen missachten.

Für erwachsene Christen bedeutet dies, ständig wachsam zu sein und dem
Gottwidrigen und Gottfeindlichen zu widerstehen.

Dabei muss besonders auf die Kinder geachtet werden, damit sie nicht in schlechte Gesellschaft geraten, irregleitet und verführt werden. Eltern müssen sich hier mit ihren Kindern abgeben, sie über Falsches und Verkehrtes aufklären und sie frühzeitig zu einem selbständigen, kritischen Denken erziehen und dabei zum Glauben hinführen. Letzteres ohne Druck und Zwang.

Was für Kinder gilt, gilt im Prinzip auch für “suchende Menschen”, die noch keinen festen Grund gefunden haben.

Falschmeldungen und Irrlehren profitieren davon, dass sich Halbwahrheiten schlüssig und überzeugend vermitteln lassen, weil die darin enthaltene Lüge nicht ohne Weiteres durchschaut wird. Diese jeweils zu erkennen ist eine lebenslange Aufgabe für Christen, die sich dazu laufend am Wort Gottes ausrichten und orientieren müssen.

In Sachen Verführung Kinder und Jugendlicher, bin ich selbst ein Betroffener:

Eigentlich bin ich christlich aufgewachsen und war gläubig – bis auch ich keine andere Möglichkeit sah, als an der Jugendweihe teilzunehmen. weil das in der DDR so erwartet wurde, wenn man ins Berufsleben einsteigen wollte.

Etwas später wurde ich dann auch noch konfirmiert, womit allen recht getan war. Aber es rächt sich, vom richtigen Weg abzuweichen!

Was in der Kirche der Konfirmandenunterricht, waren vor der Jugendweihe die
“Jugendstunden”. Bereits die erste “Jugendstunde” führte dazu, dass ich vom
Glauben abfiel.

Der Referent legte nämlich sehr schlüssig dar, dass sich die Menschen früherer Zeiten, die Geschehnisse in der Natur – die wir heute, dank der Wissenschaft, erklären können – nicht erklären konnten, weshalb sie an Götter, die über den Wolken thronen, glaubten, “was, wie wir heute wissen, barer Unsinn ist”.

“Der christliche Glaube sei somit ein Überbleibsel aus dieser Zeit der Unwissenheit”, wurde uns erklärt, wobei dann noch eingehend auf die “Verbrechen der Kirche” hingewiesen wurde, die aus dieser Unwissenheit
resultierten und zur Unterdrückung der Menschen führten, wobei die Kirche
immer auf der Seite der Ausbeuter stand.

“Es ist der Mensch, der aufgrund der Wissenschaft alles erkennt und damit den Fortschritt bewirkt, und da gibt es keinen Gott”, so die Lehre, die in der DDR sehr nachhaltig gewirkt hat und immer noch nachwirkt.

Wenn man in der Bibel liest, könnte ein Unbedarfter tatsächlich zu einem Stockwerksglauben, mit Himmel oben, Erde untern und darunter die Hölle, gelangen, wo der, über den Wolken sitzende Gott, Blitz und Donner schickt. Einen solchen Gott gibt es tatsächlich nicht.

Wer seinen Glauben mit solchen Vorstellungen verbindet – auf der gleichen Stufe liegt auch das jeweilige wissenschaftliche Weltbild – muss Schiffbruch
erleiden. Deshalb müssen die biblischen Wahrheiten in ihrer universellen,
zeitlosen Gültigkeit, einschließlich des biblischen Weltbildes, sichtbare und
unsichtbare Welt, vermittelt werden.

Es hat gut zwanzig Jahre gedauert, bis ich, über viele Umwege, dann doch zum
Glauben, diesmal aber zu einem lebendigen Glauben, gefunden habe, der sich dazu bekennt, dass die Bibel inspiriertes geoffenbartes Wort Gottes, ohne Fehler und Irrtümer ist.

Jörgen Bauer