Der Geist selbst gibt Zeugnis unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.

Römer 8, Vers 16

Was es mit Pfingsten und dem Heiligen Geist auf sich hat, muss ich sicher nicht erklären, auch wenn Umfrageergebnissen zufolge nicht mehr jeder weiß, was an Pfingsten geschah. Das Pfingstwunder, Apostelgeschichte, Kapitel 2, wird heute sicherlich Thema vieler Predigten sein, weshalb ich nicht auch noch darauf eingehen muss.

Ich will deshalb mal ganz allgemein zum Nachdenken über den Heiligen Geist
anregen.

Nimmt man eine Konkordanz (biblisches Stichwörterbuch) zur Hand und sucht nach dem Begriff “Heiliger Geist” bzw. “Geist” und “Geist Gottes”, stößt man sofort auf eine große Zahl von Bibelstellen, in dem es um den Heiligen Geist
geht, wobei diese Bibelstellen ganz überwiegend im Neuen Testament zu finden sind.

Befasst man sich näher mit diesen Stellen, wird deutlich, dass der Heilige Geist von Gott ausgeht und in der Welt, und dabei insbesondere in und durch die Gläubigen, wirksam wird.

Dabei wird auch deutlich, dass es sinnvoll ist, den Heiligen Geist nicht unmittelbar mit Gott gleichzusetzen, sondern ihn als eine eigene göttliche
Persönlichkeit wahrzunehmen. Von daher hat die Trinitätslehre ihren Sinn und
ihre Berechtigung, auch wenn diese letztlich eine Theorie und damit ein
Modell einer für uns unerreichbaren und unbegreiflichen Wirklichkeit bleibt.
Etwas was im Übrigen für Theorien jedweder Art gilt.

Der Heilige Geist ist nichts, was durch eine “Geistestaufe” oder irgendwelche geistlichen oder gebetsmäßigen Anstrengungen erworben werden müsste. Der Heilige Geist ist es, der den Glauben wirkt. Jeder der zum Glauben
kommt, hat fortan den Heiligen Geist.

Sein Leib wird damit zu einem Tempel des Heiligen Geistes, über den Gott besonders wacht, weshalb wir ihn nicht verunreinigen sollen, z.B. mit Hurerei.

Der Heilige Geist führt zur Sündenerkenntnis und zur Umkehr. Er schließt uns das Wort Gottes auf. Er lässt uns glauben, dass Jesus Christus der wahrhaftige Sohn Gottes ist, der für unsere Sünden gestorben, zu unserer
Rechtfertigung auferstanden und der einzige Weg zurück zu Gott ist.

Der Heilige Geist war es auch, der die Schreiber der Bibel inspiriert hat, weshalb wir dem Wort der Schrift als zuverlässiges und verbindliches Wort
Gottes vertrauen können. Der Geist Gottes ist es, der uns, umgekehrt, das
Wort der Schrift aufschließt und verstehbar macht.

Der Heilige Geist schenkt jedem Gläubigen unterschiedliche Gaben, die er in die
Gemeinschaft der Gläubigen einbringen soll. Insoweit sollen wir offen für das
Wirken des Heiligen Geistes sein und diesen weder dämpfen noch betrüben.

Der Heilige Geist schenkt Frieden, Freude und Glaubensgewissheit. Er bezeugt unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind, also keiner Illusion erlegen sind, als wir zum Glauben kamen.

Er stärkt uns in Anfechtung und gibt uns ein, wie wir reden sollen, wenn wir wegen unseres Glaubens in Bedrängnis geraten. Er lenkt und leitet uns.

Durch den Heiligen Geist, der im Gläubigen wohnt, werden uns Zusammenhänge bewusst, die dem Ungläubigen absolut unsinnig erscheinen,
weshalb Christen und Nichtchristen immer aneinander vorbeireden.

An manchen Aussagen wird erkennbar, wer wirklich den Geist Gottes hat und wer nur “theologisch gebildet” ist.

Dieses alles ergibt sich aus dem biblischen Zeugnis. Für die wunderbare Gabe des Heiligen Geistes können wir Gott nur danken und IHN ständig erneut um
die Fülle Seines Geistes bitten, die Gott jedem gerne gibt, der darum bittet.

Jörgen Bauer