Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes
Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts
geworden ist.

Hebräer 11, Vers 3

Zu was Glauben

und was bewirkt er?

Er ist das ganz Entscheidende, auf das es ankommt und ohne den es un-
möglich ist, Gott zu gefallen und der allein dazu führt, dass wir vor Gott
bestehen können!

Eine Frage des Glaubens ist auch die, wie die Welt entstanden ist. Das ist
„DIE Frage“, welche die Menschen seit alters her umtreibt. Der Mensch
möchte wissen, wie alles geworden ist, wo er herkommt, wo alles hinführt,
was die Welt zusammenhält und was der Sinn von Allem ist.

Und seit alters her wurden hier die unterschiedlichsten Antworten gefun-
den ohne dass es je zu endgültigen Antworten gekommen wäre. Und das
ist auch nicht zu erwarten, denn jede Antwort wirft eine Vielzahl neuer Fra-
gen auf.

Bis zum heutigen Tag werden die gewaltigsten Anstrengungen unternom-
men und keine Kosten gescheut, denkt man an Weltraumfahrt und Teilchen-
beschleuniger, um den Antworten auf all diese Fragen wenigstens ein Stück
weit näher zu kommen.

Der Eifer, der hier entwickelt wird, entspringt einer inneren Unruhe. Kaum
einer fragt, warum das eigentlich so ist und was es nützen würde, wenn
all diese Fragen beantwortet wären.

Dass man solche Fragen stellt, scheint einfach selbstverständlich zu sein.
Offensichtlich glaubt man, erst dann Ruhe zu finden, wenn die Antworten
gefunden sind. Das lässt darauf schließen, dass es einen Grund für diese
Unruhe geben muss.

Ich glaube, dass Gott selbst dem Menschen diesen Forscherdrang ins Herz
gegeben hat, damit er die Größe und Allmacht Gottes erkennt und damit zu
IHM, als dem Urgrund, Sinn und Ziel des Ganzen und damit auch seines Le-
bens findet. Denn es ist tatsächlich so, dass ohne Sinn, also „sinnlos“, kein
Mensch das Leben aushielte.

Der Weg auf dem heute versucht wird, den Dingen näher zu kommen, ist
der, der wissenschaftlichen Forschung. Das ist ein guter Weg, der allerdings
leicht ins Gegenteil verkehrt wird, wenn Wissenschaft ihre Grenzen nicht er-
kennt und meint Gott leugnen oder ersetzen zu müssen.

Solche „wissenschaftliche Erkenntnisse“ und Theorien können deshalb auch
nie befriedigen, weil damit die eigentlichen Fragen nach dem Woher, Wozu
und Wohin, also die Sinnfrage, nicht beantwortet werden kann.

Deshalb ist es gut, dass das Wort Gottes auf die eigentlich entscheidende
Erkenntnisquelle, nämlich den Glauben, hinweist, durch den die Zusammen-
hänge erkannt und die Antworten gefunden werden können, die zu dem
Ergebnis führen, das man eigentlich sucht.

Die bekannte Aussage „Glauben heißt nicht wissen“, ist demnach falsch. Im
Glauben erfahren wir zwar nichts darüber, wie Gott im Einzelnen vorgegan-
gen ist, aber es reicht zu wissen, dass Gott der Schöpfer und Erhalter von
allem ist. Dass ER es ist, der auch uns hält und an den wir uns halten müs-
sen, weil nur ER die brennende Sinnfrage beantworten kann.

Der Hebräerbrief zeigt anhand des Alten Testaments auf, wie viele Glaubens-
zeugen, gerade durch diesen Glauben ganz entscheidend weitergekommen
sind. Und so ist das bis heute geblieben.

Im Glauben wird erfahrbar, dass es neben der vordergründigen sicht- und
messbaren Welt, der Welt, die der wissenschaftlichen Forschung zugänglich
ist, noch eine andere, unsichtbare aber dennoch ebenso reale Wirklichkeit gibt,
zu der wir durch den Glauben Zugang haben und wo wir durch den Heiligen
Geist erkennen, wie die Dinge wirklich liegen, denn der Glaube ist nicht mach-
bar sondern eine Gabe und Wirkung des Heiligen Geistes

Und das Unsichtbare ist es, worauf es ankommt. Paulus schreibt: Was sicht-
bar ist, das ist zeitlich, was aber unsichtbar ist, das ist ewig (2. Korinther, 4,18).

In IHM und seinem Wort, der Bibel, das aus der Unsichtbarkeit kommt, finden
wir die entscheidenden Antworten. Hier finden wir Frieden. Die Fragen nach dem„Wie“ sind dann zwar auch noch sehr interessant, aber eigentlich nur
noch Beiwerk.

Das ist die gesunde, heilsame und bekömmliche Form der „Bewusstseinserwei-
terung“, die uns durch den Glauben geschenkt wird. Danach lasst uns allezeit
streben. Besonders schön hat das Ernst Moritz Arndt in dem Lied “Ich weiß
woran ich glaube” beschrieben, von dem ich hier den ersten Vers einfüge:

Ich weiß, woran ich glaube,
ich weiß, was fest besteht,
wenn alles hier im Staube
wie Sand und Staub verweht;
ich weiß, was ewig bleibet,
wo alles wankt und fällt,
wo Wahn die Weisen treibet
und Trug die Klugen prellt.

Jörgen Bauer