Du stellst meine Füße auf weiten Raum.

Psalm 31, Vers 9

De Psalm 31 steht unter der Überschrift “In Gottes Händen geborgen”.
David, als Verfasser des Psalms, spricht von seinen Bedrängnissen und seinen Kümmernissen aber auch davon, dass er Gott vertraut und letztlich mit seiner Hilfe rechnet.

Solche biblischen Zeugnisse sind immer höchst erstaunlich, weil sie zeigen,
dass Menschen ihre Erfahrungen mit Gott gemacht haben und Gott für
sie deshalb höchst real ist.

In unserer Zeit, des Abfalls von Gott, wird das weitgehend nicht mehr so
verstanden. Man ist geneigt den zeugnishaften Psalm Davids, als “fromme
Dichtung”, ohne jeden Realitätsbezug, abzutun, der aus dem damaligen,
mittlerweile überholten Weltbild, verstanden werden muss.

Vor solchen, mittlerweile üblich gewordenen Verfälschungen von Gottes Wort
müssen wir uns ganz erheblich distanzieren.

Wer regelmäßig die Bibel liest, betet und vom Geist Gottes geleitet wird,
erfährt immer wieder, dass die Bibel ein zeitlos gültiges und verlässliches Welt- und Menschenbild vermittelt.

Keine glaubensmäßige Verbindung zu Gott zu haben, so wie er sich in seinem
Wort offenbart, bedeutet Finsternis und führt zu Angst und Furcht.

Das für eine gottlos gewordene Welt Typische, erleben wir in diesen Tagen wieder ganz deutlich, wenn unterschwellig ständig Angst und Panik geschürt
werden. Es gibt hierfür das treffende Wort von der “Heidenangst”.

Aus der Augenheilkunde kennt man den “Tunnelblick”, zu dem es bei “Grünem
Star” kommt, wenn der Sehnerv mehr und mehr abgedrückt und dadurch das Sehfeld immer weiter verengt wird, bis man, bevor es zur Erblindung kommt, die Welt nur noch wie durch eine Tunnelröhre wahrnimmt.

Den “Tunnelblick”, im übertragenen Sinn, gibt es, wenn, infolge Angst oder
Panik, die Wahrnehmung immer mehr eingeschränkt wird, weil man nur noch
auf ein bestimmtes Geschehen fixiert ist, wobei die Handlungs- und
Entschlussfähigkeit eingeschränkt wird.

Der Blick auf Gott weitet unser Gesichtsfeld und führt zu einer realistischeren Sicht der Dinge, weil erkannt wird, dass Gott der Herr der Welt ist und nur ER allein alles in Händen hat. Sich selbst an Gottes Stelle setzen zu wollen
geht nicht. Nur mit Gottes Beistand kann Menschenwerk gelingen.

Jörgen Bauer