In der Angst rief ich den Herrn an; und der Herr erhörte
mich und tröstete mich.

Psalm 118, Vers 5

“Angst ist ein schlechter Ratgeber.” Auch wenn Ängste begründet
sind, Angst und Panik verbreitet werden, sollte diese Aussage
bedacht werden.

Ich denke hier an das Märchen “Von einem der auszog das
Fürchten zu lernen”. Die Hauptfigur in dem Märchen kannte
keine Angst, was offensichtlich ein Mangel war. Es gibt zur
“Angst als schlechten Ratgeber” das Gegenargument, wonach
“nur Narren keine Angst haben”.

Furcht und Angst sind zum Selbstschutz unverzichtbar, denn
sie bewahren uns vor unüberlegten, uns selbst gefährdenden
Handlungen.

Mutig ist nicht, wer keine Angst hat, sondern wer die Angst
beherrscht und überwindet. Kein guter Ratgeber ist hingegen
die Angst, die zu unüberlegten Panikreaktionen führt. Und
solcherart Ängste gibt es zur Genüge, und diese können den
Verstand total vernebeln.

Wenn in der Bibel von Angst geschrieben steht, dann sind da-
mit solche Ängste gemeint, wobei sich die Angst im heutigen
Vers allerdings als ein guter Ratgeber erwiesen hat, weil der
Geängstigte den Herrn anrief und damit das einzig Richtige tat,
denn er bekam dadurch die Kraft, mit seiner Angst fertig zu
werden.

Im folgenden Vers 6 heißt es deshalb:

“Der Herr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht, was können
mir Menschen tun?

Der Psalm geht damit weiter, dass der Psalmbeter erkennt, dass
er sich allein auf Gott verlassen kann und weder auf Menschen
noch auf Fürsten Verlass ist.

Angst ist eine ganz schlimme Sache. Angst kann zur Krankheit
werden, und diese Krankheit ist sehr weit verbreitet. Deshalb
wird im Wort Gottes bei Ängsten immer wieder auf Gott als
zuverlässigen Helfer aus Angst und Not verwiesen.

Wobei es nicht nur um Ängste vor Menschen geht. Es können
uns auch andere Dinge große Ängste bereiten.

Ängste aller Art sind eine Folge der Gottesferne. Je gottloser eine
Gesellschaft ist, umso mehr nimmt die Angst zu. Die Ängste sind
geradezu ein Gradmesser für den Glaubensabfall, der dazu führt,
dass die Menschen immer weniger ertragen können. “Heidenangst”
ist dafür der treffende Begriff.

Es heißt, dass alle Ängste letztlich ihren Grund in der unbewussten Angst
vor dem Tod und dem Gericht Gottes haben.

Für Christen sollte gelten:

“Wir aber sind nicht von denen die zurückweichen und verdammt
werden, sondern von denen die glauben und die Seele erretten.”
Hebräer 10, 39

Jörgen Bauer