In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und
der Erkenntnis. Ich sage das, damit euch niemand betrüge
mit verführerischen Reden.

Kolosser 2, Verse 3 und 4

Nach Theodor Heuss, dem Ersten Bundespräsidenten, ruhen Europa und
das Abendland auf drei Hügeln:

Aeropag in Athen: griechische Philosophie, hellenistisches Denken;
Capitol in Rom: Römisches Recht, das auch unser Recht formt;
Hügel Golgatha: Als Ort des Kreuzes Christi – Christentum;

Das ist ein wertvolles und erhaltenswertes Erbe, das unsere gesamte Kultur, unser Denken, unser Weltverständnis und unser Wertesysten geformt hat,
wobei das Christentum eine entscheidende Rolle gespielt hat und das trotz
aller Fehlentwicklungen, die es gegeben hat.

Unser Wissen ist wie ein Tropfen und was wir nicht wissen, wie ein Ozean,
sagte Sir Isaac Newton, und damit dürfe er richtig liegen. Oder, wenn ich
eine Entdeckung mache, dann ist das wie ein bunter Kieselstein, den ich am Strand des Meeres finde wobei der ganze Ozean noch unerforscht vor mir liegt.

Woher kommt dann die Überheblichkeit, mit der geglaubt wird, dass der
ganze Kosmos ausgerechnet in unser Gehirn passen und in allen Punkten unserer menschlichen Logik, “als dem Maß aller Dinge”, entsprechen müsste?
Eine kaum begreifbare dümmliche Überheblichkeit, der aber noch viele
anhängen! Man kann, in der Tat, durch Studieren auch noch dümmer werden,
als man es vordem schon war! Ein Eindruck, den ich schon öfters hatte.

Aber warum sollen jetzt ausgerechnet in Christus, der uns auch nur als ein Mensch gegenüber getreten ist, alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen? Eine Frage, die ich aufgrund meiner menschlichen Logik
nicht beantworten kann, weil es hier allein um Glauben und Vertrauen geht

Wenn wir uns mit der menschlichen Geschichte vor dem Auftreten Jesu
befassen, erkennen wir, dass trotz aller kulturellen Leistungen in der Antike,
allenthalben tiefste Finsternis herrschte, in der es meistens gewalttätig
zuging. Auch wenn sich im Prinzip daran bis heute nicht viel geändert hat,
ist durch das Evangelium Licht in die Welt gekommen, wobei sich die
Wertmaßstäbe grundlegend verändert haben.

Wir können so im Glauben erkennen, was wirklich zählt und damit wirklich
weiterführende Weisheit und Erkenntnis ist. Und Jesus, als Sohn Gottes,
als Gott aus Gott, können wir uns nur als allwissend vorstellen.

Jesus Christus ist der, auf den es für uns ankommt. Daran müssen wir
festhalten und davon dürfen wir uns durch andere Lehren und Religionen
und wenn sie noch so intellektuell und logisch scheinen, nicht abbringen lassen.

Jörgen Bauer