Das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.
Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht,
dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Unge-
rechtigkeit.

1. Johannes 1, Verse 7 bis 9

Von den Männern, die am 06. August 1945 die Atombombe auf
Hiroshima abgeworfen hatten und sich deshalb schuldig fühlten
fand nur einer zum Seelenfrieden. Er war zum christlichen Glau-
ben gekommen und hatte die Wahrheit der obigen Verse persön-
lich erfahren.

Schuld, die man auf sich geladen hat, wiegt sehr schwer. Auch
wenn man sie nicht wahrhaben will oder verdrängt, bleibt sie beste-
hen, wirkt im Untergrund weiter und äußert sich in unterschied-
lichen Beschwerden und Unpässlichkeiten. Unvergeben belastet
Schuld auch noch über den Tod hinaus und trennt von Gott.

Deshalb ist es so wichtig, eigene Schuld einzugestehen und Gott
zu bitten diese zu vergeben, auch die, die wir selbst gar nicht er-
kennen. Wenn wir vom falschen Weg umkehren, Sünde bekennen
und uns vergeben lassen, macht uns das im christlichen Sinne frei.

Wem vergeben wurde, der muss nicht mehr zurückschauen. Der
muss nicht immer wieder daran erinnert werden, was er getan oder
unterlassen hat. Der muss keine Schuld-, Reue- und Schamgefühle
pflegen. Seine Schuld wurde ins Meer versenkt, da wo es am tiefsten
ist.

Es habe mal die Geschichte von einem Jungen gelesen, der als Kind
eine große Dummheit gemacht hat. Immer wenn der Junge nicht
spurte oder sie nicht wie gewünscht verhielt, erinnerte ihn seine Mut-
ter an seine böse Tat und machte ihm klar, was für ein schlechter
Kerl er doch sei. Dieses ständige Dressat machte aus dem Jungen
einen Versager.

Deshalb ist Vergebung so wichtig. Auch dass wir uns gegenseitig ver-
geben. Unvergebene Schuld belastet nicht nur den Sünder sondern
macht auch den krank, der ihm angetanes Unrecht nicht vergeben
kann.

Dass auch Gott Schuld nicht leicht nimmt ist daran zu erkennen,
dass sein Sohn Jesus Christus für unsere Schuld und Sünde ster-
ben musste um das Schuldkonto der Menschheit auszugleichen.
Daran werden wir in der jetzt begonnenen Passioszeit erinnert.

Weil Gott vergibt können wir befreit in die Zukunft blicken. Was
gewesen ist, muss uns nicht mehr belasten.

Jörgen Bauer