Sei mir ein starker Hort, zu dem ich immer fliehen kann,
der du zugesagt hast, mir zu helfen; denn du bist mein
Fels und meine Burg.

Psalm 71, Vers 3

Es ist ein gebürtiger Türke, namens Akif Pirincci, der in seinem
sehr lesenswerten Buch “Deutschland von Sinnen” Gutmenschen,
vaterlandslose Gesellen, auf dem Kopf stehende Wertvorstel-
lungen, die politisch korrupte Klasse und gleichgeschaltete ver-
logene Medien anprangert.

Das Buch ist ein einem sehr rüden Ton geschrieben, aber trotz-
dem sind die Aussagen zutreffend.

Und wenn ich sehe und höre was bei uns ständig abgeht und wie
wir einseitig informiert werden – was ich deshalb beurteilen kann,
weil ich mich auch aus anderen Medien informiere – sehe ich das
bestätigt, was mich in Unmut versetzt.

Zum Glück habe ich da meine Frau, die mich immer wieder zur
Ruhe bringt, und dann besinne ich mich auf Gott und Sein Wort
und darauf, dass ich mich eigentlich gar nicht aufregen muss,
weil Gott der Herr ist und ich die Welt weder verbessern noch
korrigieren muss. Aber den Mund muss ich trotzdem auftun.

Ja, Gott ist ein sicherer Hort, wenn auch unsichtbar. Aber ich habe
hier etwas, wo ich alles vergessen und mich an einen Ruheort zu-
rückziehen kann. Ich erkenne dann, dass ich zwar in dieser Welt
lebe, die manchmal ein einziges Irrenhaus zu sein scheint – aber
gleichzeitig auch Bürger des Reiches Gottes bin und damit bereits
einer besseren, wenn auch noch unsichtbaren Welt angehöre.

Von diesem Hort hat auch der Schreiber des Psalms 71 gewusst
und nicht nur er, denn von Gott als Zufluchtsort steht nicht nur
immer wieder im Wort Gottes geschrieben, sondern ist auch bis
heute erfahrbar, wenn man z.B. an die Verse “von guten Mächten
wunderbar geborgen” eines Dietrich Bonhoeffer denkt.

Wer diesen Hort nicht hat, verzweifelt, wird depressiv, zum zyni-
schen Spötter, zum gewalttätigen “Weltverbesserer” oder zum ge-
dankenlosen Konsumenten, dem alles “am Arsch vorbeigeht”.

Alles das sollen Christen nicht sein. Weil sie einen Hort und damit
einen festen Stand haben, können sie die Welt aus der Sicht der
Ewigkeit wahrnehmen und aus dieser Haltung heraus Licht und Salz
der Welt sein. Wir wollen Gott bitten, dass ER uns in dieser Hinsicht
bewahrt und von Erkenntnis zu Erkenntnis fortschreiten lässt.

Jörgen Bauer