Das Volk, das im Finstern saß, hat ein großes Licht gesehen;
und denen, die saßen am Ort im Schatten des Todes, ist ein
Licht aufgegangen.

Matthäus 4, Vers 16

Auch wenn unsere Welt, als Gottes wunderbare Schöpfung, ihre
sehr erfreulichen und beglückenden Seiten hat, ist sie, als gefallene
Schöpfung, trotzdem eine Welt der Vergänglichkeit, in welcher der
Tod regiert. Das Ende, Tod, Sterben, Zerfall als letztes Ziel von
allem, das einen Anfang hat.

Das wurde mir wieder bewusst, als ich noch vor Ostern, wo Christus
durch seine Auferstehung völlig neue Maßstäbe gesetzt hat, eine Sendung sah, die sich mit dem Sterben befasste. Die Sendung war qualitativ und
von ihren sachlichen Aussagen her nicht zu beanstanden.

Gezeigt wurden Menschen in Hospizen, denen die letzten Tage ihres
Lebens so angenehm wie möglich gemacht werden sollen, es ging
um Sterbehilfe und selbstmörderische Todessehnsucht und darum
auf welche Weise, bei den unterschiedlichsten Unglücksfällen der
Tod eintritt.

Es wurde auch dargelegt, dass wir alle sterben müssen und der Tod
unausweichlich ist, weil uns dies durch die Zahl Zellteilungen, durch die
wir immer wieder erneuert werden, jedem individuell einprogrammiert ist,
was sich nicht überlisten lässt. Die Zellteilungen verlangsamen sich mit
dem älter werden, weshalb wir auch äußerlich altern.

Das Sterben fängt damit schon beim im Mutterleib heranwachsenden Kind an. Geklonte Tiere werden dadurch bereits in einem bestimmten biologischen Alter geboren.

Eigentlich ist der Tod keine biologische Notwendigkeit. Üblicherweise sind
biologische Abläufe mit Lust verbunden. Beim Tod ist das sinnigerweise nicht so.

Und dann kam die “wissenschaftliche” Erklärung wonach der Tod eine “evolutionäre Notwendigkeit” ist, um kommenden, weiter entwickelten Generationen, das Leben zu ermöglichen.

Man könnte hier tatsächlich in Anfechtung und Zweifel kommen, wenn
es nicht der Geist Gottes wäre, der uns hier bewahrt und an das Wort
Gottes erinnert, durch das wir die eigentlichen Ursachen erkennen.

Eigentlich müsste der Mensch nicht sterben. “Aber an dem Tage, da
du von ihm – dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen isst –
musst du sterben”, lesen wir in 1. Mose 2, 16 ff. und dass der Tod
der Sünde Sold und damit die Folge der Trennung von Gott, als der Lebensquelle ist.

Das Wissen um die eigene Vergänglichkeit beunruhigt den natürlichen
Menschen sein Leben lang, auch wenn es ihm nicht immer unmittelbar
bewusst wird. Aber er verspürt immer eine heimliche Unruhe und Un-
sicherheit.

Ruhe, inneren Frieden und Gewissheit kann nur der Glaube an unseren
Herrn, Heiland und Erlöser Jesus Christus bewirken, der uns von der
Macht des Todes befreit hat, die infolge des Sündenfalles in die Welt
gekommen ist.

Der Tod ist und bleibt der Feind Gottes und damit auch unser Feind. Er
ist niemals ein Freund oder Erlöser, wie es manchmal gesagt wird. Dass
er oft als solcher empfunden wird. zeigt nur wie tief wir in die Todeswelt
verstrickt sind.

Jesus hat durch seinen Tod und seine Auferstehung den Tod besiegt,
die Folgen der Sünde überwunden und für uns das ewige Leben und
die Auferstehung in seine Herrlichkeit bewirkt. Das ist die Frohe Bot-
schaft von Ostern, die völlig neue Perspektiven eröffnet. Tod und Ver-
gänglichkeit haben nicht mehr das letzte Wort. Unfassbar, unbegreiflich,
aber wahr!

Das hält und stärkt uns und dem vertrauen wir mehr als aller philo-
sphischen und menschlichen Weisheit, die uns etwas anderes weis-
machen will.

Wir rechnen nicht mehr damit, dass die Dinge so sein müssten, wie
sie unserer menschlichen Logik entsprechen, sondern dass sie auch
hier radikal und unvorstellbar anders sind.

Leider wird dies den Todeskandidaten in Hospizen, den Lebensmüden
und “Sterbehilfebedürftigen”, die sich hier letztmals gegen Gott auf-
lehnen – in dem sie nicht nach Gott fragen, sondern das tun, was sie
für richtig halten – nicht gesagt. Aber vielleicht ist es da für manchen
auch schon zu spät.

Deshalb wollen wir die Menschen rechtzeitig mit unserem Auferste-
hungsglauben und unserer wohlbegründeten Auferstehungshoffnung
bekannt machen.

Jörgen Bauer