Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott,
weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist;
denn es vermag’s auch nicht. Die aber fleischlich sind,
können Gott nicht gefallen.

Römer 8, Verse 7 und 8

Die Begriffe “Fleisch” und “fleischlich” kommen in der Bibel häufig
vor, wobei ich diese Begriffe, ganz automatisch, immer mit Fleisch-
und Wurstwaren assoziiere, was damit natürlich nicht gemeint ist.

Ich habe mich manchmal schon gefragt, ob es dafür vielleicht einen
besseren Begriff, wie z.B. “irdisch” gibt. Aber “Fleisch” und “fleisch-
lich” drückt eigentlich treffend aus, was gemeint ist, nämlich das
Wesen des Menschen, das von seiner weltlich-irdischen Natürlichkeit
geprägt ist.

Der Mensch aus Fleisch und Blut, der von seinen hormongesteuerten,
hirnstrukturellen Trieben, Wünschen und Begierden gelenkt wird, wo-
bei das keinesfalls einseitig nur auf das Sexuelle bezogen werden darf.

Fleischlich ist das, was dem natürlichen Menschen an Antrieben inne-
wohnt, mit denen er nach Macht, Einfluss und Besitz strebt und im
Erreichen materieller Ziele den eigentlichen Sinn seines Lebens sieht,
wobei er mit Gott und dem Glauben an IHN überhaupt nichts anfangen
kann.

Diese Haltung ist bei fleischlichen Menschen ganz unterschiedlich aus-
geprägt, wobei es durchaus auch Menschen mit Gemeinsinn und
Opferbereitschaft geben kann.

Weil die Grenzen hier fließend sind und auch Christen aufpassen
müssen, dass sie nicht ins Fleischliche zurückfallen, gilt es zu beach-
ten, dass das Fleischliche dort anfängt, wo man sich auf die eigenen Fähigkeiten und Ziele fixiert, um Gott dabei außen vor zu lassen.
Und so kann man Gott nicht gefallen.

Dem fleischlichen Menschen wird der geistliche Mensch gegenüber-
gestellt. Der geistliche Mensch ist das, was wiedergeborene Christen,
in denen der Geist Christi wohnt, sein sollen.

Weil der geistliche Mensch in der Welt lebt, aus der er sich nicht ver-
abschieden kann, muss er, um zu überleben, auch nach solchen Din-
gen streben, nach denen auch der fleischliche Mensch strebt.

Der geistliche Mensch hat dabei aber eine andere Werteordnung, bei
der an erster Stelle der Glaube und die Beziehung zu Gott und Jesus
Christus steht, dem er die anderen Dinge unterordnet, die, weil sie
Gottes Gaben sind, dadurch nicht wertlos werden, aber an Bedeutung
verlieren und nötigenfalls auch aufgegeben werden können.

Wer vom Unglauben zum Glauben kommt, verspürt deutlich, dass
sich die Maßstäbe verändern. Es gilt nunmehr auf diesem Weg fort-
zufahren und Gott über immer mehr Teile seines Lebens Herr sein
zu lassen, wobei es erfahrungsgemäß der Geldbeutel ist, bei dem wir
die meisten Probleme haben.

Jörgen Bauer