Aber weh euch Pharisäern! Denn ihr gebt den Zehnten von Minze und Raute
und allerlei Gemüse, aber am Recht und der Liebe Gottes geht ihr vorbei.
Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen.

Lukas 11, Vers 42

Weh euch Schriftgelehrten! Denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen
Lasten und ihr selbst selbst rührt sie nicht mit einem Finger an.

Lukas 11, Vers 46

Die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesu Zeiten waren durchaus gottesfürchtige Männer, die alles richtig machen und damit Gott gefallen
wollten. Das “Problem” war aber, dass sie dabei übertrieben und Gottes
Gebote und die überlieferten mosaischen Gesetze, durch Zu- und Aufsätze
überhöhten, um ganz sicher zu gehen, wirklich nichts übersehen und
übergangen zu haben.

Das alles beachten zu müssen, stellte für die Menschen eine unerträgliche
Last dar, und wie in den Versen anklingt, hielten sich die Pharisäer und
Schriftgelehrten selbst nicht so perfekt an die von ihnen selbst aufgestellten
Regeln, was sie aber nicht daran hinderte, andere – Jesus eingeschlossen – zu verurteilen, die ihren Idealvorstellungen nicht entsprachen.

Bei orthodoxen Juden werden noch heute pingelige Regeln, die für uns
völlig unverständlich sind und uns als absolut sinnlos erscheinen müssen, eingehalten. So kann das Einschalten des Fernsehers am Sabbat, als “Arbeit”
angesehen werden, mit der das Sabbatgebot verletzt wird. Hier hilft man
sich damit, dass sich der Fernseher sich selbst automatisch einschaltet.

Ähnliche Tricksereien gab es auch im Christentum: Fleisch am Freitag und in
der Fastenzeit ging nicht, aber Fisch ist ja kein Fleisch (Biber auch nicht)
und Maultaschen mit Fleischinhalt, sogenannte “Herrgottsbescheißerle”, natürlich auch nicht.

Heute gibt es den Trick der “Entkoppelung”: Man lässt Vorschriften weiter
gelten, auch dann wenn der Grund dafür weggefallen ist.

So wurde die “epidemische Notlage von nationaler Tragweite” noch einmal
um ein Vierteljahr verlängert und zahlreiche, nunmehr überflüssige Corona-Maßnahmen soll die Bundesregierung, auch über eine Aufhebung der “epidemischen Notlage” hinaus, per Verordnung weiter anordnen können.

Nachdem aber ständig neue und immer noch “gefährlichere Mutationen” auftauchen, ist das “Geschäftsmodell Corona-Pandemie” weiterhin sehr
brauchbar, zumal es auch missbräuchlich angewendet werden kann.

Grundrechte können so dauerhaft eingeschränkt und ein De-facto-Ausnahmezustand zum Dauerzustand gemacht werden, gegen den man praktisch nichts unternehmen kann, weil man sich trickreich – mit dem Schein des Rechts – so abgesichert hat, dass keine Klagen vor den Verwaltungsgerichten möglich sind.

Von den Pharisäern und Schriftgelehrten kann man demnach immer noch lernen!

Unser Herr und Heiland Jesus Christus durchschaut solche Tricksereien und
ER hat schon damals klare Kante gezeigt und deutlich gemacht, dass es auf
völlig andere Dinge als tote und letztlich tödliche Paragraphenreiterei ankommt.

An IHN Sein Wort wollen wir uns halten und den hörbar Mund auftun, wenn es
nötig ist.

Jörgen Bauer