Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!

Philipper 4, Vers 4

Wenn man in der Apostelgeschichte von den Bedrängnissen liest denen der
Apostel Paulus und seine Begleiter ausgesetzt waren, wundert man sich über
eine solche Aussage.

Als er den Brief an die Philipper schrieb befand er sich in Gefangenschaft und
musste mit einem Todesurteil rechnen. Das ist eine Situation gegenüber denen unsere Nöte in aller Regel “harmlos” sind.

Wir lesen in der Apostelgeschichte immer wieder, dass Paulus und seine Gefährten, auch im Gefängnis und nachdem sie misshandelt worden waren, Gott lobten und ihm dankten.

“Normalen” Menschen erscheint dies unsinnig und weltfremd.

Und doch ist es bis heute so – und darüber gibt es viele Zeugnisse – dass
Menschen aufgrund ihres Glaubens über eine fast übermenschliche Widerstandskraft verfügten. Von Natur aus, haben wir eine solche Kraft nicht in uns.

Es gab und gibt auch in anderen Lebensbereichen Widerstandskämpfer mit
einem starken Willen, der auch durch Folter und Misshandlung nicht zu brechen ist. Das könnte man als Gegenargument gebrauchen, wenn die Sprache auf christliche Märtyrer kommt.

Trotzdem besteht hier ein gravierender Unterschied:

Die Kraft des Christen erwächst aus der Verbindung zu Jesus Christus und
der Wirkung des Heiligen Geistes. Dadurch wird es möglich, den Feinden
in der Gewissheit zu vergeben, dass nach dem Tod der Himmel auf uns wartet.

Ein russischer Priester konnte so zum stalinistischen Erschießungskommando
sagen: “Lebt wohl ihr Toten, ich gehe zu den Lebendigen”.

Ich erinnere mich an den Bericht, wo ein mürrischer Sowjetmajor in Afghanistan einem Soldaten drohte ihn zu erschießen, worauf dieser antwortete, dass ihm das nichts ausmache, weil er wüsste, wohin er nach dem Tode käme.

Das brachte den Major in eine solche Unruhe, dass er nachforschte, darüber
zu einem lebendigen Glauben kam, unter den Soldaten zu missionieren
begann und zwar so heftig, dass er aus der Armee entlassen wurde. Heute
ist er bei einem christlichen Sender beschäftigt.

Die Freude am Herrn ist unsere Stärke – fürwahr!

Wie bescheiden nehmen sich da unsere Bedrängnisse aus!

Jörgen Bauer