Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit
Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.

Römer 5, Vers 1

Mit zunehmendem Alter gehen die Gedanken öfters als früher in die Vergangenheit. Eigentlich ist das ganz natürlich. Der junge Mensch, der noch alles vor sich hat, denkt an die Zukunft.

Wer den größten Teil des Lebens hinter sich hat, denkt zwar auch noch an die Zukunft aber nicht mehr in dem Maß, wie man es in jungen Jahren tut.

Beim Blick in die Vergangenheit fällt einem manches vergessen Geglaubtes ein.
Ich erinnere mich da besonders an peinliche Geschehnisse, wo man “Mist gebaut hat” oder haarscharf vor einer dummen Sache bewahrt wurde.

Macht mich das jetzt betrübt und reuemütig? Nein, ganz und gar nicht!
Der Grund hierfür ist dem heutigen Vers zu entnehmen.

Immer wenn ich mich an vergangene Ereignisse erinnere, wird mir bewusst, was es heißt, dass Jesus Christus auch für meine Schuld und Versäumnisse bezahlt hat, ich also freigekauft wurde, so dass mich dieses nicht mehr belasten muss.

Es ist vergeben. Es zählt nicht mehr, es wird mir nicht mehr angerechnet,
weil es bezahlt ist. Es wird zwar nichts ungeschehen gemacht, aber von Gott so behandelt, als wenn es nicht geschehen wäre, weil Jesus bezahlt und die
Schuld damit erloschen ist.

Wenn mir das täglich bewusst wird, dann macht mich das unglaublich froh und
dankbar und ich singe und lobe den Herrn Jesus in meinem Herzen.

Die Sünde dürfen wir niemals auf die leichte Schulter nehmen und bagatellisieren, weil sie uns auf ewig von Gott trennt. Sünde wiegt schwer, und mir ist völlig klar, dass wir sie selbst nicht aus dem Weg räumen können. Es ist ein dummes Gerede, wenn gesagt wird, dass man sich selbst vergeben kann oder “dass Jesus wegen meiner Sünde nicht hätte sterben müssen”.

Die Sünde hängt wie Bleiklötze an uns, von denen uns nur ein Stärkerer frei
machen kann. Davon, dass dem so ist, wissen im Grunde alle Religionen.
Im “Karma” fernöstlicher Religionen wird dies besonders deutlich, wo der
Mensch durch viele Wiedergeburten hindurch, immer mit seinen Taten belastet
bleibt und sich selbst bemühen muss, von diesen frei zu werden.

Wie großartig ist da das Heilsangebot, dass uns durch Christus, ohne eigene Leistung, aus Liebe und Gnade geschenkt wird. Das ist die Frohe Botschaft,
diie allen Belasteten gesagt werden muss.

Jörgen Bauer

1. Christi Blut und Gerechtigkeit,
das ist mein Schmuck und Ehrenkleid;
damit will ich vor Gott bestehn,
wenn ich zum Himmel werd eingehn.

2. Ich glaub an Jesum, welcher spricht:
Wer glaubt, der kommt nicht ins Gericht.
Gottlob, ich bin schon frei gemacht,
und meine Schuld ist weggebracht.

3. Drum soll auch dieses Blut allein,
mein Trost und meine Hoffnung sein;
ich bau im Leben und im Tod
allein auf Jesu Wunden rot.

4. Und würd ich durch des Herrn Verdienst
auch noch so treu in seinem Dienst,
gewönn den Sieg dem Bösen ab
und sündigte nicht bis ins Grab:

5. so will ich, wenn ich zu Ihm komm,
nicht denken mehr an gut und fromm,
sondern: da kommt ein Sünder her,
der gern für’s Lösgeld selig wär.

6. Wenn nun kam eine böse Lust,
so dankt ich Gott, daß ich nicht mußt;
ich sprach zur Lust, zum Stolz, zum Geiz:
dafür hing unser Herr am Kreuz.

7. Solang ich noch hienieden bin,
so ist und bleibet das mein Sinn:
ich will die Gnad in Jesu Blut
bezeugen mit getrostem Mut.

8. Du Ehrenkönig, Jesu Christ,
des Vaters einger Sohn Du bist;
erbarme Dich der ganzen Welt
und segne, was sich zu Dir hält!

(Erlösungslied, Autor: Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700 – 1760))