Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.

Hebräer 13, Vers 2

Gastfreundschaft steht, nach wie vor, hoch im Kurs. Viele die in fremden
Ländern waren, können davon berichten, und auch bei uns gibt man sich
Fremden gegenüber gastfreundlich, besonders wenn sie in offizieller Mission
kommen, wobei, verfolgt man die Zeitungsberichte, die Intensität der Gastfreundschaft mit der Entfernung, aus der die Besucher kommen, zu
wachsen scheint.

Aber ich denke, dass es Gastfreundschaft auch im privaten Bereich nach wie vor gibt, wobei zu sehen ist, dass kaum noch jemand auf Gastfreundschaft
angewiesen ist, anders als zu Zeiten, als man noch, unter weniger komfortablen Bedingungen auf Reisen ging. So beschränkt sich die Gastfreundschaft heute zumeist auf gegenseitige Kaffeebesuche.

Auch das Wort Gottes ruft an verschiedenen Stellen zur Gastfreundschaft auf,
wobei keine Unterschiede im Ansehen der Gäste gemacht werden, und viele
biblische Geschichten berichten davon, dass Gäste aufgenommen und willkommen geheißen wurden.

Unter Christen hat die Gastfreundschaft dann noch eine besondere Funktion:
Christen sind Wanderer in Richtung Ewigkeit und sollen sich, auf dem gemeinsamen Weg, gegenseitig Unterkünfte und Plätze zum Ausruhen anbieten.

Gastfrei zu sein kann heute bedeuten, sein Haus nicht zu verschließen, sondern es für andere offen zu halten. Und da bieten sich viele Möglichkeiten
an, und jeder kann selbst herausfinden, wie er das am Besten handhaben kann.

Und wenn wir Gäste sind, dann sollen wir die Gastfreundschaft nicht ausnutzen und überstrapazieren, sondern merken, wann es an der Zeit ist,
wieder zu gehen.

Wie es möglich ist, Engel zu beherbergen, weiß ich nicht. Vielleicht können uns Gäste zu Engeln werden, und vielleicht sind es auch wirklich Boten aus der
unsichtbaren Welt, denen das nicht anzusehen ist. Manchmal wird hier ja von merkwürdigen Begebenheiten berichtet.

Aber daran sollten wir uns nicht aufhalten, sondern einfach nur gastfrei sein.

Jörgen Bauer