Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf. Sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

1. Korinther 13, Verse 2, 4, 6, 7

Ich beginne mal mit einem Quiz.

Wo kann es das, was ich nachfolgend beschreibe, geben?

„Der oberste Religionsführer hat das letzte Wort auch hinsichtlich politischer Entscheidungen und ernennt die jeweiligen Amtsträger, Regierungshäupter eingeschlossen.

Die Religion ist Staatsreligion und für alle Bürger verbindlich. Wer sich verdächtig macht, in dem er zum Beispiel etwas liest, was der Staatsreligion entgegensteht, sich Vorträge von unliebsamen Kritikern anhört, Kontakte zu diesen hat oder durch freimütige Äußerungen zu Zweifeln an seiner Religionstreue Anlass gibt, wird verhaftet und muss mit Bestrafung rechnen. Im Interesse der Wahrheitsfindung sind die dazu bestimmten „technischen Hilfsmittel“ (Folter) zu gebrauchen.

Gleiches trifft denjenigen, der von staats- und religionsfeindlichen Umtrieben Kenntnis erhält und das nicht unverzüglich den zuständigen Religionsbehörden meldet.

Das Abweichen vom vorgeschriebenen Glauben wird mit dem Tode bestraft, sofern sich der Abweichler nicht belehren lässt, besinnt und umkehrt. Erweist er sich als unbelehrbarer Abtrünniger ist er zudem sämtlicher Ämter zu entheben. Sein Vermögen verfällt dem Staat bzw. der Religionsbehörde.

Das Gleiche geschieht mit dem, der Abweichler unterstützt.“

Wer jetzt vielleicht meint, dass es so etwas „nur“ in islamischen Staaten, wie dem Iran, Saudi-Arabien und Afghanistan gibt, täuscht sich ganz gewaltig.

Was hier beschrieben wurde, waren die Zustände in Europa unter der mittelalterlichen Papstkirche.

Es ist gut davon zu wissen, weil die Untaten, die im Namen Christi begangen
wurden, wovon leider auch die Protestanten keine Ausnahme machen, bis
heute als Argumente gegen den Glauben herhalten müssen.

Immerhin ist auch die “Gehirnwäsche” eine christliche Erfindungen, die von
den Puritantern perfektioniert wurde.

Die Menschen sollen aber nicht an die Kirche, sondern an Jesus Christus glauben.

Alles was auf diese Weise in kirchlichen Kreisen entwickelt wurde, haben später die brutalen, menschenverachtenden Ideologien mit ihren Diktatoren
übernommen.

Und deshalb gilt es auch heute sehr wachsam zu sein, wenn die Meinungsfreiheit eingeschränkt, Abweichler unter Druck gesetzt oder
unter Verletzung von Grundrechten, Verhaltensnormen diktiert werden.

Das eigentlich Schlimme ist, dass alle zu Gewalt und Zwang neigenden
Naturen vorgeben, nur das Beste im Sinn zu haben und das zum Teil auch selbst glauben. Die Sache, für die sie jeweils einstehen, halten sie für so
außerordentlich bedeutsam, dass damit alle Gewalt und aller Zwang
gerechtfertigt sind.

Und muss das nicht erst recht gelten, wenn es um Himmel und Hölle, um Leben und Tod, um Gesundheit und Krankheit. um ewiges Leben oder ewigen Tod geht?

Also auch hier Vorsicht!

Es geht also nicht immer nur um Machthunger und um die Herrschaft über
andere.

Jörgen Bauer