Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

1. Korinther 3, Vers 11

Im Gleichnis vom Hausbau vergleicht Jesus einen klugen mit
einem törichten Mann. Der kluge Mann baut auf Fels, der törichte Mann auf Sand. Eigentlich eine klare Sache, sollte man meinen, die man nicht besonders hevorheben muss. Es ist doch völlig
klar, dass ein Haus, wie überhaupt jedes Bauwerk, ein festes Fundament benötigt.

Jesus geht es aber noch um etwas anderes, nämlich darum dass auch unser Lebenshaus einen festen Grund benötigt und diesen festen Grund, diesen Fels, finden wir, wenn wir uns an IHM ausrichten.

Dies greift Paulus im 1. Korintherbrief auf, in dem er Jesus Christus als den einzig wirklich sicheren Baugrund darlegt. Nur was auf diesem Fundament erbaut wird, hat Aussicht auf Bestand.

Aussicht auf Bestand heißt allerdings, dass selbst dann, wenn
auf Fels gebaut wird, noch nichts über die bauliche Qualität
des Hauses gesagt ist, das auf diesem Fels gründet. Auch wenn der Baugrund noch so gut ist, schließt das den “Pfusch am Bau” nicht aus. Es kommt also auch darauf an, wie und mit was auf dem Grund gebaut wird. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Heute geht es nur um das Fundament.

Jedem ist klar, dass, bei allen Vorhaben, ein Fundament, egal ob im wirklichen oder im übertragenen Sinne – man spricht hier von “Voraussetzungen” oder “Grundlagen” – immer das Entscheidende ist. So gesehen ist jeder, der verantwortlich handelt, ein “Fundamentalist”. Eigentlich unverständlich, dass dieser Begriff negativ besetzt ist.

Mir will scheinen, dass der eigentliche, wenn auch nicht eingestandene, Grund der ist, dass man es vorzieht auf Sand zu bauen. Für Sand kann man auch “Relativismus” sagen. Und nach dieser Sichtweise gibt es nichts was wirklich wahr oder richtig wäre, weil alles von den jeweiligen Umständen abhängt. So, wie beim Wetter, das heute so und morgen anders ist.

Jeder der hier konsequent eine klare Linie verfolgt, fällt dann als “Fundamentalist” unangenehm auf. Er gilt dann als “unbelehrbar”, “uneinsichtig”, “dialogunfähig” usw. Diesem Druck hält nicht jeder stand.

Dass sich einer als Christ bezeichnet wäre nicht weiter schlimm, wenn er nicht darauf bestehen würde, dass Jesus Christus der einzig tragfähige Grund für unser Leben ist, und hier können und dürfen wir keine Abstriche machen.

Zu dieser guten Art Fundamentalismus dürfen wir uns bekennen. Und dieser Fundamentalismus hat nichts mit religiös motivierten Extremismus zu tun, der leider auch in der Gewandung des Christentums daherkommen kann und fälschlicherweise als “Fundamentalismus” bezeichnet wird.

Einen solchen verkehrten Fundamentalismus müssen wir ablehnen. Und da wäre es, zur Vermeidung von Missverständnissen, unbedingt erforderlich, dass sich z.B. Kirchenvertreter, die in vorauseilender Anpassung an den
Zeitgeist betonen, keine Fundamentalisten zu sein, genauer erklären würden, was sie jeweils darunter verstehen.

Hier wollen wir Gott bitten, dass ER Erkenntnis zur Unterscheidung der Geister schenkt.

Jörgen Bauer