Meine Zeit steht in deinen Händen.

Psalm 31, Vers 16

Wenn man in einer Konkordanz nach dem Begriff “Zeit”
sucht, stößt man auf eine Fülle von Bibelstellen, in denen
von “Zeit” geschrieben steht.

Aber was ist Zeit? Auch hierüber gibt es eine unüberschaubare
Fülle von Erklärungen, wobei aber niemand sagen kann, was
“Zeit”, mit der wir ständig umgehen und mittels derer wir uns
orientieren, wirklich ist und inwieweit sie es tatsächlich gibt.

Das mit dem Strom der Zeit, als etwas Dahinfließendes,
dürfte eher eine gefühlsmäßige Sichtweise sein, wobei
gefragt werden müsste, aus was für Teilchen denn dieser
Strom besteht und wie hoch seine Fließgeschwindigkeit ist.
Immer gleich oder schwankend?

Während sich andere physikalische Phänomene exakt definieren
lassen, wie zum Beispiel, dass ein Watt die Kraft ist, die
benötigt wird um 1 kg einen Meter anzuheben oder ein Meter
der 40 Mllionste Teil des Erdumfanges am Äquator ist, fehlt es
bei der Zeit an einer solchen Definition.

Vielleicht ist Zeit das, was wir als Kausalität, als Ursache-
Wirkung-Prinzip wahrnehmen, was wiederum vom Standort
und der Eigenbewegung des Beobachters abhängt?

Da, wo nichts ist, gibt es auch keine Kausalitäten, wo Fragen
nach dem Vorher und Nachher irrational sind bzw. überhaupt
nicht gestellt werden können, wobei es quantenphysikalische
Phänomene gibt, wo Ursache und Wirkung vertauscht sind,
also Kausalität verkehrt.

Nun hat Gott die Welt so gestaltet, dass wir sie als
zeitlich geordnet erleben und unser Leben und alles
Geschehen, einer Abfolge von Ursachen und deren Wirkungen
zuordnen können, bis dann nach einer letzten Wirkung
nichts mehr kommt, wodurch allem auch ein Ende gesetzt
wird.

Wir dürfen das, was wir als Zeit wahrnehmen, als Gabe und
Geschenk Gottes ansehen, die wir entsprechend nutzen sollen,
und darum geht es auch im Wort Gottes. Auch für die uns
geschenkte Zeit, egal was sie auch sein mag, dürften wir Gott
danken.

Das völlig Unvorstellbare ist die Ewigkeit, in der es Dinge, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, in unserem Sinne, nicht mehr geben dürfte. Und das ist ja das Ziel unseres Glaubens.

Jörgen Bauer