Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.

Matthäus 6, Vers 33

Allein von Luft und Liebe kann man nicht leben. Ebenso auch nicht von schönen Sonnenuntergängen, Tannenduft und ähnlichen erbaulichen
Natureindrücken. Etwas mehr, und vor allen Dingen Handfesteres, muss es
schon sein!

War Jesus ein Traumtänzer? Wie kann ER die Sorge um das tägliche Brot, um den Lebensunterhalt, damit abtun, dass er auf etwas nicht Vorhandenes, Nebulöses hinweist, nach dem man stattdessen trachten soll?

Das sind Fragen, wie sie von Ungläubigen gestellt werden, und die man ernst
nehmen muss. Wie können wir als Christen darauf antworten?

Da geht es zuerst mal um den Glauben ganz allgemein. Nicht speziell um den christlichen Glauben. Es ist eine allgemeine Erfahrung, dass es ohne Glaube und Hoffnung nicht geht. Wer ein, wie auch immer geartetes Ziel erreichen will, muss daran glauben, dass er es erreicht. Dieser Glaube setzt dann die Kräfte und die Phantasie frei, die zum Erreichen des Ziels notwendig sind.

Im weltlichen Bereich wird deshalb dazu geraten, “an sich selbst zu glauben” oder an den Arzt zu glauben und daran, dass man gesund werden wird usw.

Dieser Glaube erweist sich oft genug als ein dünner Glaube. Trotzdem wird niemand ein derartig Glaubenden als “Traumtänzer” abtun, sondern wird ihn, ganz im Gegenteil, in diesem Glauben an das noch nicht Sichtbare bestärken. Jedenfalls dann, wenn er es gut mit dem Glaubenden meint, denn auch im
weltlichen Bereich kann der Glaube Berge versetzen.

Wenn es allerdings um das Reich Gottes geht, macht sich Skepsis breit. Man ist zwar sonst bereit, nahezu jeden Unsinn zu glauben – aber wenn es um Gott geht, scheint dann doch allergrößte Vorsicht geboten.

Ich rate dann dazu, es einfach mal mit Gott zu probieren. Damit meine ich nicht Gott zu versuchen, sondern erste kleine Schritte im Glauben an Gott zu wagen und zuerst mal mit einem kleinen Einsatz zu beginnen.

Und da ich selbst von Natur aus kritisch und skeptisch bin, habe auch ich so angefangen, und siehe da, Gott hält Wort und trägt. Und wenn man das erfährt, ist man bereit immer noch mehr in Gottes Hand zu legen. Ich glaube, dass Gott hier Geduld mit uns hat und jeden seinen Weg zu IHM finden lässt.

Und da kann man die Erfahrung machen, dass es der Herr den
Seinen völlig überraschend, gewissefmaßen “im Schlaf” geben kann (Psalm 127, Vers 2).

Jörgen Bauer