Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte.
1. Mose 2. 2

Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.
Psalm 90. 4

Jeder kennt den biblischen Bericht von der Sechs-Tage-Schöpfung, weshalb er hier nicht wiederholt werden muss. Das
ist ein Bericht, der geflissentlich umgangen wird. Denn nach
dem, “was man heute weiß” bzw. zu wissen glaubt, kann es
so nicht gewesen, weshalb jemand, der am biblischen Bericht
der Sechs-Tage-Schöpfung festhält, mit Hohn und Spott
rechnen muss, sofern er überhaupt ernst genommen wird. Das Beste ist deshalb darüber erst gar nicht zu sprechen.

Was wir, als Christen, dabei nicht übersehen dürfen ist, dass der ganzen Heilsgeschichte und dem Evangelium der Boden entzogen würde, wenn die biblische Urgeschichte so nicht stimmen würde. Da hätte es kein Paradies und keinen Sündenfall gegeben und damit keine Erlösungsbedürftigkeit und Christi Tod und Auferstehung ergäben keinen Sinn.

Bei meiner Beschäftigung mit der Bibel kam ich immer wieder zu dem Schluss, dass Gottes Wort die Wahrheit ist, weil sie sich im Alltag bestätigt, und da fragte ich mich, warum Gott dann ausgerechnet beim Schöpfungsbericht “gemogelt” haben sollte.

Die Aussagen des Schöpfungsberichtes werden zudem von Jesus und danach im weiteren Verlauf des Neuen Testaments bestätigt.

Ich kam deshalb zu dem Schluss, dass sowohl der biblische Schöpfungsbericht als auch das, was die Wissenschaft zutage gefördert hat, keine Widersprüche sind, sondern zwei Seiten ein- und derselben Medaille. Der Schöpfungsbericht ist demnach kein Mythos und keine Dichtung, sondern gibt ein konkretes Geschehen wieder, das in Worten und in einer Sprache abgefasst ist, die nicht immer unserem Sprachverständnis entspricht.

Das sollte nicht verwundern, da Sprache archaisch und bildhaft ist, und wenn man alle unsere Aussagen wortwörtlich nehmen würde, käme man dabei zu unsinnigen Ergebnissen.

Ich habe mich schon immer gerne mit den Naturwissenschaften befasst, die mich nicht von Gott weg- sondern zu Gott hinführen. Und im Bereich der Naturwissenschaften werden Entdeckungen gemacht, die unserer menschlichen Logik total widersprechen.

Deshalb kann die Frage nicht sein, wie die Dinge unserer
Logik nach zu sein hätten, sondern wie sie wirklich sind,
weil unsere Logik und die Wirklichkeit keinesfalls übereinstimmen
müssen, was sich immer wieder bestätigt.

Im Psalm 90, Vers 4 klingt an, dass es kein absolutes
Zeitmaß gibt. Nach unserem heutigen Wissenstand, wird der
Zeitverlauf durch Masse und Bewegung bestimmt und ist in
jedem Bezugssystem anders.

Im Extremfall kann das, was auf der einen Seite ein Sekundenbruchteil ist, auf der anderen Seite eine
Jahrmilliarde sein, wobei beide Zeitangaben gleich richtig
sind.

Relativistische Raum- Zeitverschiebungen müssen bei
technischen Vorgängen, so auch im Navigationsgerät, wie
man es im Auto hat, rechnerisch berücksichtigt werden.

Gibt es Zeit überhaupt, und was soll das sein, was da angeblich
fließt, wenn vom Strom der Zeit gesprochen wird?

Ich weiß es nicht!

Ich habe jedenfalls weder mit 6 Tagen bzw. 6000 Jahren,
noch mit astronomischen Zahlen ein Problem. Für mich
zwei Seiten einer Sache und alles ist gleich richtig, weshalb ein
Streit darüber zu nichts führt.

Jörgen Bauer

Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen:

Von der Erde bis zur Sonne sind es 150 Millionen km. Ein Lichtstrahl, der pro
Sekunde 300.000 km zurücklegt, benötigt dazu etwa 8 Minuten. Wir sehen
die Sonne also immer so, wie sie vor 8 Minuten aussah, wie überhaupt der
Blick in den Kosmos immer ein Blick in die Vergangenheit ist. Diese Messergebnisse ergeben sich für einen ruhenden Beobachter auf der Erde.

Die Messergebnisse sähen jedoch ganz anders aus, wenn der dahinrasende Lichtstrahl einen Kilometerzähler und eine Uhr mitführen könnte. Der Lichtstrahl würde von der Sonne bis zur Erde nur etwa 15 km zurücklegen und nur einen Sekundenbruchteil benötigen, nämlich so viel, wie man bei 300.000 km pro Sekunde benötigt um 15 km zurückzulegen.

Das liegt daran, dass es Raum und Zeit eigentlich gar nicht gibt, das heißt, es gibt sie schon, aber eben ganz anders. Raum und Zeit hängen von der
Geschwindigkeit, mit der man sich bewegt – wobei die Richtung keine Rolle
spielt – ab. Wer sich bewegt hat damit eine andere Zeit und einen anderen
Raum, was sich bei Lichtgeschwindigkeit dann zu solchen Unterschieden,
gegenüber einem Ruhenden, steigert.

Eine Folgerung daraus ist, dass ein Menschleben ausreichen würde den ganzen bekannten Kosmos zu durchqueren, sofern es möglich wäre, ein
Raumschiff zu bauen, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt. Allerdings
hätte man davon nicht viel, weil bei der Rückkehr auf der Erde dort Milliarden
von Jahren vergangen wären. Dieser Effekt wird bei utopischen Weltraumfilmen
immer unterschlagen.

Auch die Masse verändert den Lauf der Zeit, weshalb eine Uhr auf einer Turmspitze anders als auf dem Erdboden geht, weil diese auf dem Erdboden
näher am Massezentrum unseres Planeten ist.

Beim “Schwarzen Loch” der Astronomie, das von einem “Ereignishorizont”
umgeben ist, käme es zu geradezu skurrilen Ergebnissen. Was vor dem
Ereignishorizont Milliarden von Jahren sind, ist dahinter nur ein Sekundenbruchteil.

Und alle hier beschriebenen Messergebnisse sind gleich richtig! Keines hat vor
dem anderen irgend einen Vorzug!

Die Raum-Zeitverschiebungen müssen bei technischen Prozessen und bei
Navigationsgeräten beachtet werden. Zwar geht es hier nur um sehr geringe,
kaum messbare Abweichungen, die sich aber auswirken, wenn der Standort
eines Fahrzeuges auf den Meter genau bestimmt werden soll.

So gesehen ist das, was uns im Namen der Wissenschaft verkündet wird, auch nicht phantastischer als das, was uns im Schöpfungsbericht überliefert wird, weshalb ich mit diesem keine Probleme habe.

Wissenschaft ist immer nur vorläufig. Es könnte sich auch alles als ganz anders erweisen. Warum soll ausgerechnet unser Weltbild das Richtige sein?
Bei aller Bewunderung für die Wissenschaft ist diese immer auch so etwas wie
der “neuste Stand des Irrtums”. Und wir sind unendlich weit davon entfernt,
das eigentliche und wahre Wesen der Dinge zu erkennen. Und wer sagt denn, dass die Naturgesetze immer gleich waren? Wenn dem so wäre, müsste unsere Welt ganz anders aussehen. Daran rätselt man heute herum.

Auch beim Schöpfungsbericht bleibt vieles rätselhaft. Das sollte aber nicht
verwundern, wenn es um das unbegreifliche Schaffen Gottes geht. Ich
akzeptiere diesen Bericht, so wie er dasteht und versuche nicht, diesen mittels
irgendwelcher Konstruktionen zu “erklären” oder zu “beweisen”, wie das machmal versucht wird.

Ich unterlasse es auch den Schöpfungsbericht mittels der unbewiesenen
Evolutionstheorie (aufgrund der Faktenlage spricht man besser von Evolutionsglauben) zu erklären.

Psalm 90,4 soll nicht dazu verleiten, aus 6 Tagen 6000 Jahre zu machen.
Der Psalmvers sagt, dass Gott als Schöpfer von Zeit und Raum über
diesen physikalischen Größen steht und für IHN völlige andere Maßstäbe gelten.

Daran sollte man auch denken, wenn von Himmel und Ewigkeit und dem Aufenthaltsort der Verstorbenen gesprochen wird. Machmal hat man den
Eindruck, dass mancher unser irdische Zeitmaß 1:1 auf den Himmel überträgt
und meint, dass dort heute auch der 18.06.2011 ist.

Jörgen Bauer