Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die Welt.
Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: Ein jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist, der ist von Gott; und ein jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, der ist nicht von Gott.

1. Johannes 4, Verse 1 bis 3

Wir sind regelrecht umhüllt und umgeben von Geistern. Nicht
von Geistern, wie sie angeblich in englischen Schlössern ihr Unwesen treiben, sondern von Geistern in Form einer unüberschaubaren pluralistischen Meinungsfülle.

Es ist zwar sehr positiv, dass wir eine Meinungsvielfalt haben – aber manchmal scheinen die Spukgestalten in englischen Schlössern direkt harmlos gegenüber den Ideologien zu sein,
mit denen wir traktiert werden.

Ohne jetzt Wertungen vorzunehmen oder Urteile zu fällen,
fallen mir dazu derzeit “Gender” und “Diversität” ein. Hinzu kommen neue, als bekämpfenswert angesehene Feindbilder, zu denen “Rassisten” und “Rechte” zählen, zu einem derer
man schnell erklärt werden kann.

Auch der Wissenschaftsglaube, der Aberglaube, die Naturvergottung, die Angstmache vor allem und jedem, um nur einiges zu nennen, sind ungute Geister.

Jetzt sind in der Tat aber wirkliche ungute Geister zu spüren,
die von Kampf, Krieg, Mangel und Teuerung künden.

Könnten solche unguten Geister aber auch etwas
Gutes haben?

Das Gute könnte darin bestehen, dass wir uns weniger
mit aufgebauschten Problemen beschäftigen, sondern
Antworten auf aktuelle Bedrohungen finden müssen,
wodurch man sich auf das wirklich Wichtige beschränken
muss.

Und mitten drin steht der Christ mit seinem christlichen Glauben und Bekenntnis, das sich vom Wesen der Welt, und von dem,
was in der Welt geglaubt und befürchtet wird, fundamental unterscheidet.

Die Forderung des Apostels Paulus die Geister zu prüfen, ob
sie von Gott ausgegangen sind oder “von unten” kommen, ist deshalb so aktuell, wie eh und je.

Paulus macht das an Jesus Christus fest. Bekennt der jeweilige Geist, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, von dem
allein wirkliche Hilfe zu erwarten ist?

Das Bekenntnis zu Jesus schließt mit ein, dass auch seinem
Wort geglaubt wird und in IHM der Nothelfer erkannt wird, der
aus allen Nöten retten kann.

Hier sind die Christen gefordert. Nicht in dem Sinn, dass sie
alles ablehnen, sondern dass sie, als Salz und Licht der Welt,
zwischen Lüge und Wahrheit unterscheiden und ein Zeugnis
für die Wahrheit und Wegweiser auf Jesus Christus sind.

Christen hängen ihr Fähnlein deshalb nicht nach dem Wind, sondern widersprechen und schwimmen gegen den Strom.

Allein sind wir dazu zu schwach. Wir haben aber einen Herrn in dessen Dienst wir stehen und von dem uns die Kraft zum Bekennen und zum Kampf zufließt. Diesen Herrn wollen wir bitten, dass er uns auch jetzt mit Mut, Kraft und der Fülle seines
Heiligen Geistes ausrüstet.

Jörgen Bauer