Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den
einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem
einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht
Gott dienen und dem Mammon.

Matthäus 6, Vers 24

Jesus zieht auch hier eine scharfe Grenze. Das ist das Eigentümliche an Jesus, dass er keine faulen Kompromisse
macht, sondern auch hier zu einer klaren Entscheidungen
aufruft. Kein Sowohl als Auch, sondern ein Entweder, Oder.
Gott oder Mammon?

Mit Mammon ist hier nicht nur das Bargeld gemeint, sondern
alles, was unmittelbar damit zusammenhängt. Die Frage ist deshalb die, was für uns an Erster Stelle steht. Geht es uns
zu allererst um Reichtum, Geld und Gut oder um das Reich
Gottes und die Gemeinschaft mit IHM?

Dabei verbietet die Bibel nirgendwo Besitz, Geld und Reichtum. Viele der Jünger und Nachfolger Christi waren durchaus wohlhabend, wenn man nur an die Purpurhändlerin Lydia
denkt.

Schon im Alten Testament wurden Reichtum und Besitz als
Gottes Gaben und Gottes Segen verstanden und ein Königs Salomo hat nicht durch seinen ungeheuren Reichtum – den
er übrigens Gott verdankte – Gottes Unmut erweckt, sondern dadurch, dass er sich von Gott abkehrte und nicht mehr, so
wie vorher, nach IHM fragte.

Die Bibel predigt auch an keiner Stelle Verzicht und Kasteiung
als Voraussetzungen für das Heil. Ganz im Gegenteil: Gott, der selbst unendlich reich ist, gibt gern und reichlich, aber er wünscht sich von uns, dass wir von der Fülle, die er uns in
seiner Freigiebigkeit zukommen lässt, ebenso, wie ER, gerne
an andere weitergeben. Anders gesagt: Das uns von IHM anvertraute Gut treulich verwalten.

Die Bibel lehrt uns: Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst
keine anderen Götter haben, neben mir. Und wer sich dem
Götzen Mammon verschrieben hat und ihm, als seinem
Herrn, dient – und der Mammon ist ein Herr, der seine
Knechte fest im Griff hat – ist untauglich für Gott geworden
und aus der Gemeinschaft mit IHM herausgefallen.

Er ist sich selbt zum Lebensinhalt und -ziel geworden und
damit Gott abgestorben. Sein ganzes Tun und Wollen ist nur
noch auf Erhalt und Mehrung seines vergänglichen Gutes ausgerichtet, und das ist ein absolut tödlicher Weg, der,
wenn er nicht verlassen wird, letztlich in den ewigen Tod
mündet.

Wir sollten uns deshalb täglich prüfen, was uns am Wichtigsten ist. Versuchungen fangen immer mit kleinen, unmerklichen Schritten an. Jeder stelle sich selbst die Frage, zu welchen “kleinen” Abstrichen er in seinem Glauben und in seiner
Beziehung zu Gott “notfalls” bereit wäre, wenn es einen materiellen Vorteil brächte.

Und wenn der erste Schritt erst mal getan ist, geht es scheibchenweise weiter, solange, bis man, ehe man es
selber merkt, völlig umgedreht ist. Deshalb ist es auch
in dieser Hinsicht unverzichtbar, stets in der Verbindung
zu Gott zu bleiben. Bitten wir Gott auch hier, dass er uns
durch seinen Geist leitet!

Jörgen Bauer