Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.

1. Mose 1. Vers 1

Jeder hat schon einmal den Begriff “Urknall” gehört. Gegen den wird, seitens mancher Christen, gerne polemisiert, wobei man
den Eindruck hat, dass die Kritiker nicht verstanden haben,
um was es hier geht.

Man hört dann z.B. das Argument, dass durch eine Explosion nichts entstehen kann, und der Begriff “Urknall” ist tatsächlich irreführend und beschreibt nicht das, um was es hier geht.

Für die Atheisten war die Urknalltheorie ein Schock, weil sie
damit zugeben mussten, dass die Materie nicht ewig ist,
sondern alles einen Anfang hatte und damit gewissermaßen
die Schöpfung bestätigt wird.

Und von irgendwo her muss ja das Material, aus dem der Kosmos – einschließlich der am Anfang wüsten und leeren Erde – besteht, samt den ihm innewohnenden Naturgesetzen und die, bis auf ein Billionstel abgestimmten Grundkräfte der Natur – ohne die unsere Existenz nicht möglich wäre – ja herkommen, wenn diese nicht selbst ewig sein sollen.

Wie der Name Urknalltheorie besagt, geht es hier um eine Theorie, für die zahlreiche Indizien sprechen. Theorie heißt
aber immer, dass es hier um ein Modell der Wirklichkeit, nicht
aber um diese selbst geht, weshalb hier streng getrennt
werden muss. Theorien dürfen nie für die eigentliche Wirklichkeit gehalten werden, von der wir unendlich weit entfernt sind. Wissenschaftlich korrekt ist es deshalb, die Theorie immer auf Widersprüche und Schwachstellen abzuklopfen.

Was besagt nun die Urknalltheorie?

Was sie nicht besagt ist, “dass irgendwann einmal ein Stern explodiert ist”, wie das von manchen christlichen Kreisen schon interpretiert wurde.

Die Urknalltheorie besagt vielmehr, dass alles einen Anfang hat, vor dem es nichts Materielles gab. Es gab auch keinen (leeren) Raum und auch keine Zeit, weshalb die Frage, was vor dem Urknall war, sinnlos ist, weil “vorher” ein zeitlicher Begriff ist und Zeit gab es vorher ja nicht.

Für uns ist dieser Zustand völlig unvorstellbar, ebenso auch
wie der Urknall selbst. Danach war der gesamte Kosmos am Anfang nur ein mathematischer Punkt, der sich plötzlich explosionsartig auszudehnen begann, und in dem alles enthalten war, was es heute an Materie, Energie, Raum und Zeit gibt.

Unser heutiger Kosmos ist dieser Punkt, in dem wir uns alle befinden und der Raum dehnt sich weiter aus, was als Expansion des Raumes bezeichnet wird.

Dabei ist es nicht so, dass die Galaxien (Milchstraßensysteme), wie bei einer Explosion auseinanderfliegen, sondern der Raum selbst dehnt sich aus und nimmt dabei die in diesen eingebetteten Galaxien mit, so wie ein aufgehender Teig, die Rosinen mitnimmt.

Erstaunlich ist, dass die vier Grundkräfte der Natur, Schwerkraft, Elektromagnetismus, starke und schwache Wechselwirkung, bis auf ein Billionstel aufeinander abgestimmt sind, weil schon bei
der geringsten Abweichung ein Kosmos, wie wir ihn kennen und menschliches Leben nicht möglich wären. Der Kosmos scheint damit direkt wie für uns geschaffen zu sein.

Anhand der kosmischen Hintergrundstrahlung von 3° Kelvin und der bekannten Ausdehnung des Raumes, rechnet man auf den Urknall zurück und hofft mittels Teleskopen, die Milliarden von Lichtjahren überbrücken können, einen Blick auf den Anfang werfen zu können, weil der Blick in den Kosmos immer auch ein Blick in die Vergangenheit ist.

Der Kosmos ist nicht unendlich, aber grenzenlos. Vergleichbar mit der Oberfläche einer Kugel, die auch grenzenlos, aber nicht unendlich ist.

Der Kosmos ist allerdings keine Kugel oder Hohlkugel. Hier ist
der dreidimensionale Raum in eine unvorstellbare vierte Dimension gekrümmt, analog zu einer zweidimensionalen Fläche, die in
die dritte Dimension einer Kugel gekrümmt wird. Für uns völlig unvorstellbar. Der Raum kann zudem positiv oder negativ gekrümmt sein. Wie, weiß man nicht.

Dass es eine vierte räumliche Dimension gibt, ist an der Perihelbewegung des Planeten Merkur erkennbar, die rechnerisch nur dann aufgeht, wenn man, rein mathematisch, eine vierte Dimension einrechnet.

Die unfassbaren Fakten des Kosmos lassen sich nur
mathematisch beschreiben, weil sie völlig unanschaulich und unbegreiflich sind.

Manches Bibelwort, wie das, “dass Gott spricht und es geschieht”, “ER alle Dingen aus dem Nichts gerufen hat” und “dass er den Himmel ausspannt, wie ein Zelt”, bekommt dadurch eine ganz neue Bedeutung, weil sich der Raum tatsächlich wie
ein Zelt, im Sinne eines Tuches verhält, in den die Himmelkörper aus Schwerkraft bestehende Dellen drücken.

Wer aber nicht an Gott glauben will, scheut sich nicht, auch
noch zu den unsinnigsten und abstrusesten Hypothesen zu greifen, um zu “belegen”, dass alles nur blinder Zufall war und
ist. Aber das wäre ein Thema für sich.

Für uns als Christen sind solche Theorien ganz interessant. Sie dürfen allerdings nie an die Stelle des Glaubens treten, weil es Theorien des in jeder Hinsicht begrenzten Menschen sind, die
sich dazu ständig wandeln.

Was auch für die Urknalltheorie gilt, welche die Fragen, die die Menschen tatsächlich bewegen, nicht beantworten kann.
Deshalb wird in Sachen Forschung auch nie Ruhe oder eine endgültige Antwort geben.

Hier sind wir einzig und allein auf den Glauben und unser Verhältnis zu Gott gewiesen.

Jörgen Bauer