Du sollst für dies Volk nicht bitten und sollst für sie weder Klage noch Gebet vorbringen, sie auch nicht vertreten vor mir; denn ich will dich nicht hören.

Jeremia 7, Vers 16

Das passt so gar nicht zum “lieben Gott”, wie ihn sich viele vorstellen.

Sollten wir denn nicht immer für unsere Mitmenschen, für
unser Land und Volk, eingeschlossen die Feinde Gottes,
beten? Das vielleicht schon, aber Gott muss uns nicht
erhören.

Wir haben im Wort Gottes verschiedentlich Stellen, an denen deutlich wird, dass ein Grad der Gerichtsreife erreicht ist, ab
fem das Beten umsonst und vergeblich ist.

Man hüte sich deshalb vor dem falschen Bild vom “lieben Gott”!

Mein alter Religionslehrer hat das mal wie folgt erklärt:

Er hatte als Student drei Professoren. Der Erste war nur streng und unnachsichtig. So stellen sich manche Gott vor, aber so ist Gott nicht.

Der Zweite war nur gütig, ließ alles durchgehen und hatte für alles Verständnis. Das entspricht dem Gottesbild, das heute verkündet wird, aber ebenso falsch ist.

Der Dritte war beides. freundlich, hilfsbereit und entgegenkommend, aber streng und unnachsichtig, wenn man seine Gutmütigkeit ausnutzte.

Genauso, wie dieser dritte Professor, stelle er sich Gott vor,
sagte mein alter Religionslehrer und ich glaube, dass er damit nicht falsch lag.

Es macht bei Gott einen Unterschied, ob wir nur schwach sind und deshalb nicht so sind, wie wir sein sollten oder ab wir uns,
im Vollbesitz unserer Kräfte, überheblich, stolz, selbstsicher
und vorsätzlich gegen Gott und seine Gebote stellen und IHN damit verhöhnen und lästern.

Und da kann der Punkt kommen, ab dem Gott nicht mehr hört,
sondern das Gericht Gottes unaufhaltsam hereinbricht.
Und das Volk Israel tat manches was Gott glühenden Zorn
erregen musste, was im gleichen Maße auch für uns heute gilt.

Solange wir noch Zeit haben wollen wir Gott bitten, dass ER
Seine Ohren nicht vor uns verschließt, sondern weiterhin auf
unsere Gebete hört.

Jörgen Bauer