Nicht das wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas
zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott, der uns tüchtig gemacht hat zu Dienern des
neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.

2. Korinther 3, Verse 5 und 6

In Kapitel 3 des 2. Korintherbriefes werden der Alte und der Neue Bund gegenübergestellt. Im Alten Bund lag der Schwerpunkt auf dem Einhalten des Gesetzes.

Nun wissen wir alle, dass kein Mensch fähig ist, Gottes Gebote einzuhalten, weil wir von Natur aus alle Sünder sind. Sünde
heißt, nicht den Willen Gottes zu tun, sondern das was man selbst für richtig hält. Und das trennt von Gott und führt zur Zielverfehlung des gesamten Lebens.

Der Dienst im Alten Bund war deshalb ein Dienst der Verurteilung, weil den Menschen immer wieder gesagt werden musste, dass
sie vor Gott nicht bestehen können.

Trotzdem hatte auch der Alte Bund seine Herrlichkeit, wie
Paulus schreibt, die darin bestand, dass Gott gegenwärtig war und dass es ein reich gegliedertes Regelwerk gab, mittels
dessen sich der Hohepriester Gott nahen konnte.

Durch die entsprechende Tieropfer, wo die Tiere stellvertretend für den Menschen sterben mussten, konnte Vergebung der Sünden erlangt werden, sodass der Sünder vor Gott gerechtfertigt war. Das musste aber ständig wiederholt werden.

Im Neuen Bund ist das nun radikal anders.

Jesus Christus ist ein für alle Mal für alle Sünden der Welt gestorben und zu unserer Rechtfertigung auferstanden. Durch
Ihn sind wir, durch den Glauben an Ihn, gerecht gesprochen.
Gott sieht uns so, wie er seinen Sohn sieht: Völlig gerecht.

Jesus Christus ist unser neuer Hohepriester, der im himmlischen Heiligtum für uns eintreten kann, weil er selbst das Opferlamm
ist, durch das die Sünden aller vergangenen und kommenden Zeiten hinweggenommen werden. Das ist die überschwängliche Herrlichkeit im Neuen Bund. Und so leben wir ständig aus
der Vergebung Gottes.

Für uns gilt, dass wir keinerlei Opfer mehr erbringen müssen,
mit denen wir uns freikaufen müssten. Unser “Opfer” besteht darin, dass wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen und unser Leben so in der Gemeinschaft mit Gott leben und damit das gesamte Leben unter die Leitung Gottes und damit
in Seinen Dienst stellen.

Ein Dienst, der uns nicht belastet, sondern befreit, weil es
Gott ist, der uns dazu befähigt. Das ist ein Wunder des uns
von Gott geschenkten Glaubens.

Paulus schreibt dazu in Römer 12, Verse 1 und 2:

Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich,
sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit
ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Ich halte es für wesentlich, das Christentum nicht auf “Gute Werke” zu reduzieren, sondern den Gesamtzusammenhang
zu sehen. Es geht um das ewige Leben, das bereits in dieser
Welt beginnt und über das der Tod keine Macht mehr hat.
Es geht darum, dass wir bereits zu Gottes neuer Welt gehören.

Jörgen Bauer