So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne
des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

Römer 3, Vers 28

Das ist es, was Martin Luther wieder entdeckt hat und was das Christentum fundamental von den Regligionen unterscheidet:

Die Seligkeit müssen wir uns nicht durch persönliche Anstrengungen, dem strikten Einhalten von Gesetzen
und sonstigen geistigen Klimmzügen verdienen – was gar
nie zum Erfolg führen kann – sondern bekommen sie aus
Gnade geschenkt, wenn wir unsere Trennung von Gott
(Sünde) erkennen, umkehren und das Erlösungswerk Jesu
Christi, als für uns geschehen, im Glauben, annehmen.

Um vor Gott als gerecht, das heißt “richtig und zu ihm
passend” angesehen zu werden, bedarf es demnach nicht viel.
Es wird uns geschenkt, und wir brauchen es nur anzunehmen.

Und da haben wir die vier Punkte, auf die es ankommt:

Allein Jesus Christus,
allein der Glaube, und
allein aus Gnade.
allein die Schrift (die uns das alles sagt)

Für evangelische Christen ist der Reformationstag deshalb von besonderer Bedeutung. Man gedenkt dem Wirken Martin Luthers, der die Absicht hatte die damals bestehende Kirche, die heute
als “Katholische Kirche” bezeichnet wird, auf ihre biblischen Wurzeln zurückzuführen und von allem Ballast zu befreien, der sich im Laufe der Jahrhunderte angesammelt hatte.

Luthers Absicht war es nicht, die Kirche zu spalten. Die damalige Kirche erwies sich allerdings als nicht reformierbar, was wohl
auch mit den damaligen Machtstrukturen zusammenhing, in
denen kirchliche und weltliche Ämter miteinander verquickt
waren, und wo jeder um seine Pfründe fürchtete.

Auch Luther war nicht vollkommen, und die Ergebnisse seines Wirkens führten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, wie
den 30jährigen Krieg, der Europa fast entvölkerte und zu zahlreichen weiteren Aufsplitterungen innerhalb der Christenheit.

Trotzdem durfte Luther sehr segensreich und nachhaltig wirken. Und wir tun gut daran uns immer wieder an dem zu orientieren, was Luther an klarer biblischer Erkenntnis neuerlich zutage gefördert hat. Wir haben allen Grund Gott dafür zu danken,
dass uns diese Erkenntnisse neuerlich geschenkt wurden.

Diese, den gläubigen Christen anvertrauten, zeitlos gültigen Erkenntnisse gilt es weiterhin zu bewahren und an die nachkommenden Generationen weiterzugeben, weil sie die Grundlagen des rettenden Evangeliums beinalten, eine Aufgabe, der die EKD, infolge ihres zunehmenden Abfalls vom Glauben, in vielen Bereichen nicht mehr gewachsen ist.

Es sind die bekennenden und wiedergeborenen Christen, die hier in die Bresche springen müssen.

Jörgen Bauer