Psalm 111 Psalm 111
1 Ein Preislied auf die Wundertaten des Herrn
Halleluja! Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.
2 Groß sind die Werke des Herrn, kostbar allen, die sich an ihnen freuen.
3 Er waltet in Hoheit und Pracht, seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.
4 Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet, der Herr ist gnädig und barmherzig.
5 Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, an seinen Bund denkt er auf ewig.
6 Er hat seinem Volk seine machtvollen Taten kundgetan, um ihm das Erbe der Völker zu geben.
7 Die Werke seiner Hände sind gerecht und beständig, all seine Gebote sind verlässlich.
8 Sie stehen fest für immer und ewig, geschaffen in Treue und Redlichkeit.
9 Er gewährte seinem Volk Erlösung / und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten. Furcht gebietend ist sein Name und heilig.
10 Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; / alle, die danach leben, sind klug. Sein Ruhm hat Bestand für immer.

Liebe Freunde,

“Groß sind die Werke des Herrn, kostbar allen, die sich an ihnen freuen.” (Psalm 111, 2)

So kurz dieser Satz ist, könnte er doch gleich verschiedene Fragen Aufwerfen:

Es gibt gigantische Monumente, von Menschenhand geschaffen, was macht die Werke des Herrn so besonders groß?
Gibt es diese Werke des Herrn überhaupt, nennt die Evolutionstheorie nicht ganz andere Alternativen?

Offensichtlich war sich der Schreiber dieser Zeile – sie ist einem alttestamentlichen Lied, einem Psalm entnommen – bewusst, dass nicht jeder Mensch das Wirken Gottes als gleich kostbar wahrnimmt.
Die Zeile unterscheidet zwischen solchen, die sich an dem was Gott tut freuen und anderen, die das nicht tun. Wenn man den ganzen Psalm liest, wird schnell deutlich, dass die Liedzeile in den Kontext eines Gottesdienstes gestellt ist, wo Menschen zusammen kommen, die angefangen haben, zumindest neugierig auf Gott zu sein.

In dem weiteren Verlauf des Liedes legt der Schreiber durchaus schlüssig dar, warum Gott und sein Handeln für ihn etwas Besonderes sind und es auch rechtfertigen, dass ihnen gar ein ganzes Lied gewidmet wird. Es sind folgende Beobachtungen, die ihn dazu veranlassen:
– Gott kreiert nicht nur grandiose Dinge – man denke nur an die unerreichbare Schönheit eines Sonnenunterganges am Meer – sondern er verwaltet sie auch, so dass sie immer aufs neue den Menschen zur Freude zur Verfügung stehen. Nachhaltigkeit nennt man das heute wohl in modernem Politikerdeutsch – und diese in Vollendung.

* Dieses Walten Gottes ist absolut unbestechlich in jeder Hinsicht gerecht. Ein Anspruch, dem unsere Wirklichkeit weit hinterher hinkt.
* Was Gott wirkt ist nachdenkenswert. Es ist nicht nur gewaltig, atemberaubend schön und nachhaltig, sondern es ist gleichzeitig auf die fürsorgliche Versorgung und Beglückung der Erdenbewohner ausgelegt.
* Besonders Kennzeichen all dessen was Gott macht, ist nicht nur die herausragende Qualität, sondern auch die dauerhafte Verfügbarkeit und absolute Zuverlässigkeit.

Angesichts dieser überragenden Bewertung ist es nur zu verständlich, dass es für den biblischen Liedermacher keine Frage ist: Gott zu suchen, ihm mit Respekt zu begegnen und sich an seinen Maßstäben zu orientieren ist cool, smart, mega – kurz: einfach die richtige Lebenseinstellung.

Rainer Zincke

für das Evangeliumsnetz e.V.