“Du stehest durch den Glauben, sei nicht stolz, sondern fürchte dich. ”
Römer 11, 20

Es ist mancher ein großer Heiliger, aber es kann geschehen, daß er schwächer im Glauben wird als ich. Also kann mir Gott auf diese Stunde einen hohen, starken Glauben schenken, aber wieder, ehe man sich umsieht, sinken lassen und den Glauben irgend einem großen Sünder geben. Warum tut er denn solches, daß er seine Heiligen nicht immer im starken Glauben gehen läßt? Darum, daß sie nicht stolz werden oder meinen, sie hätten’s von sich selbst, und sich selbst zum Gott machen. Darum muß er’s so mischen und mengen, daß sie wissen, daß er Gott sei, sich selbst erkennen und in der Demut bleiben. Die will er haben, nicht allein von uns, sondern von dem allerhöchsten Heiligen, auch seiner eigenen Mutter; es müssen sich alle auf’s Tiefste herunterlassen und sagen: Ich bin nichts und vermag nichts.