Jesus sprach zu ihnen: Wärt ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; weil ihr aber sagt: Wir sind sehend, bleibt eure, bleibt eure Sünde.

Johannes 9, Vers 41

Im Zentrum dieses zeitlos aktuellen Berichts von der Heilung des Blindgeborenen (Johannes 9), der mit diesem Vers endet, geht es um die Konflikte zwischen Gegnern und Anhängern Jesu, zwischen Glauben und Unglauben, um Menschen, die wider besseres Wissen, im Bericht sind das die Eltern des Geheilten, einer klaren Antwort ausweichen und einem mutigen Bekenner, dem sehend gewordenen Blindgeborenen, der eigentlich nur die Tatsachen berichtet, und der bereit ist die Konsequenzen für seine Schilderung und sein Bekenntnis zu Jesus auf sich zu nehmen.

So oder so ähnlich laufen die Dinge bis heute: Es kann nicht sein, was nicht sein darf, und dazu werden die Dinge, solange angezweifelt und zurechtgebogen, bis sie passen. Auch am Bericht von der Heilung des Blindgebornen wird so die Zeitlosigkeit biblischer Aussagen erkennbar.

Was mich an diesem Bericht schon immer verwundert hat, dass der Blindgeborene sofort sehend wurde und sich, wie es schien, auch sofort in seiner Umwelt orientieren konnte. Üblicherweise muss das Sehen, ebenso wie das Sprechen, immer zuerst gelernt werden.

Blindgeborene, die plötzlich sehen konnten, konnten mit diesem neuen Sinneserlebnis zunächst nichts anfangen und mussten, um sich orientieren zu können, dazu die Augen schließen. Es gab auch Fälle von Verzweiflung über diese neue Gabe.

Ich glaube aber, dass Jesus so perfekt geheilt hat, so wie es der Schöpferkraft Gottes entspricht, der die Dinge aus dem Nichts ruft, dass einfach alles gepasst hat. Gott ist kein Ding unmöglich, weshalb die Heilung des Blindgeborenen unseren Glauben stärkt, wobei der Bekennermut des Geheilten vorbildlich ist.

Jörgen Bauer