Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter!

Lukas 13, Vers 27

Die Haustür, die ins Schloss gefallen ist, die Autotür, die sich selbsttätig abgeschlossen hat, und man steht draußen, weil man den passenden Schlüssel gerade nicht bei der Hand hat: Aber hier ist immer Abhilfe möglich.

Schrecklich ist die Vorstellung, vor einer verschlossenen Tür zu stehen, die niemals mehr aufgeht.

In dem Abschnitt, in dem der heutige Vers steht, geht es um eine solche Tür. Er hat die Überschrift: “Von der engen Pforte und der verschlossenen Tür”, und hier ist keine Abhilfe mehr möglich.

Immer wieder werden wir vor akuten Gefahren gewarnt. Und die meisten verhalten sich dann entsprechend vorsichtig. Ganz anders ist das bei Gefahren, die erst in ferner Zukunft, wenn überhaupt, eintreten können. Das beunruhigt niemanden ernstlich, weil man bis dahin noch jede Menge Zeit zu haben scheint.

Diese menschliche Bequemlichkeit wird dazu genutzt, unbequeme und teure Neuregelungen erst zu einem späteren Termin, in 5 oder 10 Jahren, in Kraft treten zu lassen.

Das wird von allen zur Kenntnis genommen, regt aber niemanden wirklich auf.

Aber wie passt das zum heutigen Thema?

Wir alle wissen, dass wir einmal sterben werden. Für die Meisten scheint dieser Termin noch in weiter Ferne zu liegen, weshalb das kaum jemanden beunruhigt, weil man glaubt, bis dahin noch jede Menge Zeit zu haben.

Und gerade hier warnt uns das Wort Gottes. Wir wissen nicht, wann unser Leben zu Ende ist. Und das kann jederzeit sein.

Und was ist dann?

“Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich zu dir in den Himmel komm”, heißt es in einem Kindergebet, wie es auch mir einmal beigebracht und dann an die nächste Generation weitergegeben wurde.

Genau darum geht es!

Es geht hier um eine todernste Sache. Es geht um alles oder nichts, um Sein oder Nichtsein. Was nur wenigen klar ist, die das auf die leichte Schulter nehmen, bis es zu einem bösen Erwachen kommt.

Deshalb muss alles Verkündigen und alles persönliche Bekennen, zur Umkehr und zum Glauben an Jesus Christus und seinem Evangelium einladen. Zwar ist der Glaube nicht machbar, weil er geschenkt werden muss. Aber woher sollen die Menschen wissen, wo es langgeht, wenn es ihnen niemand klar und deutlich sagt?

Niemand sollte einmal vor einer für immer verschlossenen Tür stehen müssen. Und wir sollten nicht Schuld wegen “unterlassener Hilfeleistung” auf uns geladen haben.

Jörgen Bauer