Ihr Abtrünnigen, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt, Feindschaft mit Gott ist.
Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.

Jakobus 4, Vers 4

Jakobus schreibt an die zwölf Stämme in der Zerstreuung, wobei keine bestimmten Gemeinden genannt sind. Der Jakobusbrief zählt zu den sogenannten „Katholischen Briefen“, die an eine Vielzahl von Gemeinden gerichtet sind, und im vorliegenden Brief hatte Jakobus erhebliche Kritik zu üben.

Es war wohl so, dass es vielerorts überhaupt nicht “christlich”, sondern recht “menschlich” zuging, indem Zank, Streit, Hader, Neid und Missgunst das „Gemeindeleben“ bestimmten. Etwas, was bis heute auch das Vereinsleben, in weltlichen Vereinen, belasten kann, wo es um Wettkämpfe, Meisterschaften, Medaillen, Titel und Ehrenämter geht, wo einer besser als der andere sein will, und wo es zu Intrigen kommt und Fallstricke ausgelegt werden.

Gibt es so etwas auch in der christlichen Gemeinde? Ich denke schon! Ich erinnere mich hier an einen Kirchenchor, wo eine Sängerin meinte, eine besonders schöne Stimme zu haben, weshalb sie beim Chorgesang immer alle anderen übertönte, was letztendlich das Klangbild stören musste.

Unter den Gliedern der Gemeinden, an die Jakobus schrieb, gab es wohl auch fleißige Beter. Aber in ihren Gebeten ging es um ihre egoistischen Wünsche, die Gott ihnen erfüllen sollte. Gott lässt sich aber nicht vor unseren Karren spannen. Wer so betet, betet vergeblich.

Und hier muss Jakobus die Gemeinden mit großem Ernst warnen:

Wer sich so verhält, wie Jakobus es beanstanden musste, ist ein Abtrünniger, einer der sich vom Evangelium und von Jesus Christus entfernt hat und zu einem Freund der Welt wurde, und selbst wenn ihm das so gar nicht bewusst war, ist er zum Feind Gottes geworden. Und kann man das wirklich wollen?

Es folgen dann ernste Ermahnungen, die bis heute an ihrer Aktualität nichts verloren haben, und die wir auch für uns gelten lassen müssen.

Eine Gemeinde, eine missionierende Gruppe, kann nur dann segensreich wirken, wenn sie unter einem gemeinsamen Ziel zusammensteht, und wo jeder seine Gaben und Talente, an dem Platz, an den ihn Gott stellt, einbringt. Entscheidend ist der gemeinsame Erfolg und nicht der einzelner.

Jörgen Bauer