Denn ich will dich heute zur festen Stadt, zu eisernen Säule, zur ehernen Mauer machen im ganzen Lande wider die Könige Judas, wider seine Großen, wider seine Priester, wider das Volk des Landes, dass, wenn sie auch wider dich streiten, sie dir dennoch nichts anhaben können; denn ich bin bei dir, spricht
der Herr, dass ich dich errette.

Jeremia 1, Verse 18 und 19

Die Geschehnisse und das Umfeld in dem Jeremia lebte und
wirkte wiederholen sich bis heute immer wieder, ebenso wie
die Tatsache, dass ein einzelner schwacher Mensch große Wirkungen entfalten kann, wenn er Gott auf seiner Seite hat.
Das ist es, was mir den Propheten Jeremia besonders lieb
macht, weil sich hier Parallelen bis in unsere Zeit ergeben.

Ich stelle mir dann vor, was wohl passieren würde, wenn heute wieder ein Mann wie Jeremia aufstehen, das sagen würde, was Gott missfällt und welches Gericht das Volk und die Verantwortlichen zu erwarten haben, wenn sie nicht von ihren falschen Wegen umkehren.

Ein solcher Mann hätte, genau wie damals Jeremia, nichts zu lachen. Er würde beschimpft, verhöhnt, beleidigt und
verleumdet werden. Ganze Shitstorm-Sturzfluten würden sich über ihn ergießen. Aber das wäre noch nicht alles.

Es ginge weiter mit Klagen und Verurteilungen wegen Volkverhetzung, Verächtlichmachung diverser Bekenntnisse,
Deligitimierung und was es da so mehr an derzeit in Mode gekommenen Vergehen gibt. Und wenn das noch nicht langt, würde man eben irgend etwas erfinden.

Eine solche Belastung hielte kein Mensch aus. Auch für Jeremia war das kaum zu ertragen, und er war überhaupt nicht darauf erpicht ein Prophet zu werden, aber er konnte sich dem nicht entziehen.

Auch wenn Gott mit ihm war, war es für ihn trotzdem sehr ungemütlich, aber Gott stand zu ihm, und das, was er im
Auftrag Gottes sagen musste, bestätigte sich, und bis zum heutigen Tag lesen wir davon, uns zum Zeugnis, in der Heiligen Schrift, damit wir aus den damaligen Geschehnissen unsere Lehren ziehen können.

Die Berufung eines Jeremia haben wir alle nicht. Was uns Jesus aber sagt ist, dass wir ebenso Probleme bekommen, wenn wir
uns für IHN entscheiden und für das vollständige, unverkürzte und unverwässerte Evangelium eintreten. Tun wir das, dann
sind wir Salz und Licht für die Welt – und vielen Anfeindungen ausgesetzt.

Tun wir das nicht, taugen wir gerade noch als Schuhabtreter, denn das Salz, das kraftlos wird, wird unter die Leute geworfen und zertreten, sagt Jesus, der uns aber gleichzeitig zusagt bei uns zu sein, bis an das Ende der Welt.

Gott schenke uns den Mut unserer Salz- und Lichtfunktion nachzukommen.

Jörgen Bauer