Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen
und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen
und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in
dieser Welt leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung
der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus,

Titus 2, Verse 11-13

Jesus Christus ist uns auf vielfältige Weise erschienen.

Als Ausdruck der Liebe Gottes, als Fürst des Lebens, als wahrer Mensch und
wahrer Gott, als derjenige, der die Werke des Teufels zerstört, als das Lamm
Gottes, das unsere Schuld gesühnt und uns als unser Hohepriester vor Gott
vertritt.

Alles in allem ist ER als die heilsame Gnade Gottes, als eine einzige Wohltat,
für uns erschienen. In Jesus Christus streckt uns Gott seine Hand zur Versöh-
nung entgegen, in die wir einschlagen sollen.

Der von von Gott getrennt lebende und damit verlorene Mensch kann in die
Gemeinschaft mit Gott zurückkehren und damit zu seiner eigentlichen
Bestimmung finden.

Gott lädt uns deshalb zur Umkehr ein, damit er uns zu völlig neuen Menschen machen kann. Und das ganz real: Neuschöpfungen Gottes, die das ewige Leben bereits in sich haben, und über das der erste Tod, unser natürlicher Tod, keine Macht mehr hat. Der Tod wird für uns dann zum Tor in ein neues Leben.

Das sind keine Phantastereien, sondern eine der roten Linien, die sich, in Gestalt zahlreicher, gleichartiger Aussagen, durch das gesamte Neue Testament ziehen und damit zu einem Fundament des Glaubens und der Hoffnung werden, ohne das dem Glauben Entscheidendes fehlen würde.

Wer als Christ wiedergeboren wurde – das Neue Testament spricht hier von
Wiedergeburt, durch die wir zu einer neuen Kreatur werden – kann in allen Le-
benslagen immer sagen: Das Beste und Schönste kommt ja erst noch. Kann
es einen größeren Trost geben, als diesen?

Neuwerden heißt, dass wir zwar noch in der Welt leben, gleichzeitig aber auch
die aus der Welt Herausgerufenen sind, die sich deshalb aber nicht von der
Welt isolieren, sondern für diese Salz und Licht sind und zum Wohl der Men-
schen in die Welt hineinwirken.

Dabei warten wir auf die letzte und endgültige Erscheinung unseres Heilandes
Jesus Christus, den uns das Neue Testament als den Herrn aller Herren, den
König aller Könige, als den, der die Schlüssel des Todes und der Hölle hat,
als den Weltenrichter und den Ewigen, der von allem das A und O ist, bezeugt.

Wenn ER erscheinen wird, dann gelangen wir vom Glauben zum Schauen,
dann hat alle Not für ein- und allemal ein Ende. Diesem großen Ereignis
gehen wir entgegen.

In allen Nöten, Zweifeln und Anfechtungen, denen wir bis dahin ausgesetzt sein werden, soll uns die folgende Aussage aus dem Hebräerbrief stärken. Das ist wichtig, weil ein Abfall vom Glauben auch zum Verlust des ewigen Lebens führen würde. Nicht jede Glaubensnot ist dabei ein „Abfall“. Abfall wäre ein gewolltes sich Abwenden von Gott. Ein Rückfall in die Gottlosigkeit.

Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung
hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das
Verheißene empfangt. Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kom-
men, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. Mein Ge-
rechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat
meine Seele kein Gefallen an ihm« (Habakuk 2,3-4). Wir aber sind nicht
von denen, die zurückweichen und verdammt werden, sondern von de-
nen, die glauben und die Seele erretten.
Hebräer 10, Verse 35 – 39

Jörgen Bauer